Neue Superwaffe für die Front? USA liefern Ukraine ERAM-Raketen – doch es gibt einen Haken
Die USA liefern der Ukraine tausende neue ERAM-Raketen mit großer Reichweite. Doch das Pentagon behält ein Vetorecht bei Einsätzen vor.
Washington – Die USA unterstützten die Ukraine weiter mit Waffen: Washington genehmigt die Lieferung von 3.350 hochmodernen ERAM-Raketen an die Ukraine. Darüber berichtet das Wall Street Journal. Die Extended Range Attack Munition soll der ukrainischen Luftwaffe im russischen Angriffskrieg neue Schlagkraft verleihen – doch das Pentagon behält sich ein entscheidendes Vetorecht vor. Konkret geht es um die „Extended Range Attack Munition“, eine laut Army Recognition luftgestützte Präzisionswaffe der nächsten Generation, die entwickelt wurde, um die Reichweite westlicher Kampfflugzeuge zu erweitern. Sie kann Ziele in Entfernungen von 240 bis 450 Kilometern bekämpfen, abhängig von Flughöhe und Flugbahn.

ERAM ermöglicht Präzisionsschläge unter schwierigen Bedingungen
Das 850-Millionen-Dollar-Waffenpaket wird größtenteils von europäischen Partnern finanziert. Die ersten Lieferungen der 3.350 ERAM-Raketen werden in etwa sechs Wochen erwartet und können sowohl von F-16-Kampfjets als auch von modernisierten sowjetischen Flugzeugen abgefeuert werden.
Die ERAM wurde als Präzisionslenkwaffe entwickelt, die sowohl feste als auch bewegliche Ziele unter starken elektronischen Kriegsführungsbedingungen bekämpfen kann. Dies verleiht der Ukraine eine zuverlässige Tiefschlagfähigkeit, die bisher gefehlt hatte. Die Waffe ist als Hybrid zwischen einer Fliegerbombe und einem Marschflugkörper konzipiert und wurde speziell für die Bedürfnisse der ukrainischen Streitkräfte entwickelt. Ihr modularer Aufbau ermöglicht Anpassungen für verschiedene Missionstypen.
ERAM: Widersprüchliche Signale aus Washington
Trotz der Lieferung bleibt ein entscheidender Haken: „Mehrere US-Beamte betonten, dass die Ukraine keine uneingeschränkte operative Autorität über die neue Waffe haben wird. Der Einsatz der ERAM erfordert eine fallweise Genehmigung durch das Pentagon.“Diese Beschränkung spiegelt laut Guardian ein geheimes Überprüfungsverfahren wider, das Pentagon-Staatssekretär Elbridge Colby entwickelt hat. Das Verfahren gibt Verteidigungsminister Pete Hegseth die finale Entscheidungsgewalt über den Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland.
Präsident Trump äußerte sich diese Woche deutlich: „Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das angreifende Land anzugreifen. Es gibt keine Chance, zu gewinnen!“ Doch US-Beamte stellten klar, dass diese Aussagen keine Änderung der bestehenden Politik bedeuten. Weißes-Haus-Sprecherin Karoline Leavitt betonte: „Präsident Trump war sehr klar, dass der Kieg in der Ukraine enden muss. Es gab bisher keine Änderung der militärischen Haltung zu Russland-Ukraine.“
Waffenpaket erst nach Trump-Selenskyj-Gipfel freigegeben
Das Waffenpaket wurde erst nach Trumps Gesprächen mit Putin und Selenskyj freigegeben. Die Lieferung erfolgt im Rahmen der Bemühungen des Weißen Hauses, Moskau zu Friedensgesprächen zu bewegen. Für die Ukraine bedeutet die ERAM-Lieferung laut Defense Express einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung ihrer Luftschlagfähigkeiten. Ob die neue Waffe jedoch ihr volles Potenzial entfalten kann, hängt letztendlich von den Genehmigungsentscheidungen des Pentagon ab. Trump hatte zuletzt erneut mit Wladimir Putin gesprochen. (cgsc)