Neun Menschen gestorben - Gepäck-Malaria nimmt zu: Studie enthüllt alarmierenden Trend an Europas Flughäfen

Eine Studie zeigt, dass die Fälle von Flughafen- und Gepäck-Malaria in Europa zunehmen. Zwischen 2018 und 2022 wurden mehr als 140 Fälle der beiden Ansteckungstypen gemeldet. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal „Eurosurveillance“ veröffentlicht.

Besonders gefährdet sind Menschen an Flughäfen

Laut dem Schweizer „Blick“  traten die meisten Flughafen-Malaria-Fälle in Frankreich (52), Belgien (19) und Deutschland (neun) auf. Betroffen waren vor allem Menschen, die an internationalen Flughäfen arbeiteten oder in ihrer Nähe wohnten und von einer importierten Mücke gestochen wurden. 

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Bei Gepäck-Malaria werden die importierten Mücken in Koffern oder Paketen mit nach Hause genommen und stechen dann zu. Diese Fälle waren etwas seltener. 23 der insgesamt 32 Fälle wurden in Frankreich gemeldet, drei in Italien und Deutschland. Der Flughafen Paris Charles de Gaulle wurde von den Erkrankten am häufigsten als Einreiseflughafen genannt.

Neun Malaria-Tote in Europa durch importierte Mücken

„Blick“ berichtet weiter, dass sich die meisten der 133 dokumentierten Patienten vollständig erholten. Neun Menschen starben allerdings an Malaria. Die Wissenschaftler fordern Fluggesellschaften auf, die Desinfektionsverfahren der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umzusetzen. 

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Diese umfassen zum Beispiel das Besprühen der Passagierkabinen mit Pestiziden. Die Forscher betonen zudem: „Ärzte sollten Malaria auch bei unerklärlichem Fieber in Betracht ziehen, selbst wenn keine Reisegeschichte besteht.“ 

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Über 90 Prozent der Malaria-Betroffenen leben in Afrika

In Europa tritt Malaria im Vergleich zu Afrika dennoch selten auf. Dort kommen über 90 Prozent der Betroffenen her. Der Erreger ist deshalb so gefährlich, weil er die Immunabwehr des Körpers durch ständigen Austauschen eines speziellen Proteins umgeht. Der Parasit befällt zunächst die Leber und vermehrt sich von dort aus. Laut WHO starben 2021 weltweit 620.000 Menschen an Malaria. 

Die Suche nach einem effektiven Impfstoff gestaltet sich schwierig, da die hohe antigene Variabilität des Parasiten es erschwert, das Immunsystem zu trainieren. Besonders Kleinkinder haben kaum Abwehrkräfte, während ältere Kinder und Erwachsene, die mehrfach infiziert waren, eine Teilimmunität entwickeln. Die Mücke als Hauptwirt legt tausende Eier, wodurch ein ewiger Kreislauf entsteht.