Nach Ukraine-Offensive in Russland: Putin-Scherge Medwedew außer sich – er droht mit Vergeltung

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Russland reagiert auf den ukrainischen Vorstoß auf russische Gebiete. Putin-Freund Dmitri Medwedew droht Kiew nun mit einer deutlichen Antwort.

Kursk – Der Ukraine ist im Krieg mit Russland eine überraschende Offensive gelungen: Ukrainische Streitkräfte sollen mehrere Dörfer in der russischen Grenzregion Kursk unter ihre Kontrolle gebracht haben. Rund 1000 ukrainische Soldaten sollen beteiligt gewesen sein, heißt es nach russischen Angaben. Die neue Offensive im Ukraine-Krieg kam auch für Russland unerwartet. Nun droht der Kreml mit Vergeltung – und einer Ausweitung der russischen Invasion in der Ukraine.

Ukraine-Offensive in Russland: Putin-Freund Medwedew äußert sich – und droht Selenskyj

Der ukrainische Vorstoß werde Folgen haben, drohte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew am Donnerstag (8. August) auf Telegram. Russische Truppen würden nicht mehr nur darauf abzielen, die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine zu sichern. Stattdessen sollten die Streitkräfte in Richtung der Städte Odessa, Charkiw, Dnipro und Mykolajiw vorstoßen. „Nach Kiew und darüber hinaus“, schrieb Medwedew weiter. Der Vormarsch werde erst gestoppt, wenn Russland es für vorteilhaft erachte. Medwedew drohte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit „Vergeltung“ und dass der Ukraine-Krieg einen „offen extraterritorialen Charakter“ annehmen werde.

Dmitri Medwedew und Wladimir Putin
Dmitiri Medwedew ist ein langjähriger Putin-Verbündeter. (Archivbild) © picture alliance/dpa/AP | Pavel Golovkin

Medwedew galt für Russland-Beobachter zeitweise als liberaler Hoffnungsträger, heute jedoch als Putin-Freund und -Scherge. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Ministerpräsident im Jahr 2020 wurde es ruhig um den Politiker. Doch seit Beginn des Ukraine-Kriegs äußerte er sich immer wieder auf extreme Weise. Als scharfer Kritiker des Westens hält Medwedew sich mit seinen Drohungen nicht zurück – schon öfter drohte er der Nato mit Atomangriffen.

Kreml äußert sich zu Situation in Kursk: Putin sieht „groß angelegte, gezielte Provokation“

In der Grenzregion Kursk sollen die ukrainischen Truppen bei einem Gegenangriff tief in die russische Region vorgedrungen sein. Berichten zufolge kam es zu heftigen Kämpfen. Der Kreml hatte zunächst versucht, die Lage herunterzuspielen – nun wurde in der Region der Notstand ausgerufen. Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einer Sicherheitsratssitzung in Moskau am Mittwoch (7. August). Der Kreml-Chef erklärte den ukrainischen Vorstoß auf russisches Territorium als eine „groß angelegte, gezielte Provokation.“

Ukrainische Streitkräfte erwarten eine Reaktion auf den Vorstoß – in der Region Charkiw, hieß es von der Armeegruppe der Region der Ostukraine. Der Einsatz von Artillerie würde auf eine neue Offensive hindeuten. Kiew hat sich bisher nicht öffentlich geäußert. (dpa/hk)

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