Plastik-Teilchen in Wasserflaschen – Belastung 10-mal höher als bisher angenommen
Anscheinend stecken in Wasserflaschen deutlich mehr Plastikpartikel als bisher angenommen. Wissenschaftler entdeckten in einer Studie Hunderttausende Nanopartikel je Liter.
Besorgniserregende Entdeckungen machen Wissenschaftler bei Untersuchungen von Wasser aus Plastikflaschen. So soll das Trinkwasser laut US-Forschern deutlich stärker mit Plastik belastet sein als bisher angenommen. Mindestens 100.000 Partikel nehmen wir demnach beim Trinken von einem Liter Wasser auf. HEIDELBERG24 berichtet.
Belastung durch Plastikpartikel stärker als erwartet – Wissenschaftler entdecken Nanofragfmente
Es ist überall. In der Erde, im Wasser, in unseren Körpern: Mikroplastik. Die feinen Kunststoffpartikel reichern sich seit mittlerweile über 100 Jahren in der Welt an, werden immer kleiner gerieben und doch nie abgebaut. Und auch in unseren Lebensmitteln stecken folgerichtig etliche der Partikel.
Vor allem im Wasser, das wir trinken, anscheinend mehr als gedacht. Bereits in vergangenen Öko-Tests beschäftigte sich das Verbraucher-Magazin mit der Frage, wie viel Plastikpartikel in Mineralwasser stecken. Doch was die Wissenschaftler der US-amerikanischen University of Columbia nun herausfanden, stellt alle bisherigen Erkenntnisse in den Schatten.

240.000 Nanopartikel Plastik in Wasser – 10-mal mehr als gedacht
In einem Liter Wasser stecken laut Studie 240.000 Plastikfragmente. Möglich wurde diese Entdeckung nur durch neue Verfahren, die auch Partikel im Nanobereich messbar machen. Im Schnitt fanden die Wissenschaftler mit dieser Methode die zehnfache Menge an Plastik in den Wasserflaschen. Am häufigsten vertreten: der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET), der Hauptbestandteil der meisten Plastikflaschen.
Abgerieben und ins Wasser abgegeben wird der Kunststoff laut Öko-Test durch das Zusammendrücken der Flasche, Hitze, aber auch das Öffnen und Schließen des Deckels. Ebenfalls entdeckt wurden Polyamid (PA), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC) und Polymethylmethacrylat (PMMA), Überbleibsel aus der industriellen Verarbeitung.
Hunderttausende Plastikpartikel auf einen Liter Wasser – Folgen sind ungewiss
Das volle Ausmaß der Folgen, die die Plastikbelastung für unsere Körper hat, ist noch ungewiss. Gerade dazu, was die entdeckten Nanopartikel in unserem Körper anrichten, gibt es laut quarks.de noch keine empirischen Daten. Mikroplastik-Partikel können sich jedoch im Körper festsetzen und sich an Eiweiße und Fette heften, befürchten Forscher. Das könnte Auswirkungen auf Prozesse im Körper haben. (paw)