Wegen Bauarbeiten zum „Refugium“: Parkplatz am Bahnhof Utting gesperrt
Sperrung des Parkplatzes beim Bahnhofschuppen in Utting wegen der Bauarbeiten des Kultur- und Jugendzentrums „Refugium“ führt zur heftigen Diskussion.
Utting – Die im grünen Kulturkampf gegen das Auto oft zitierte Aussage „Parken ist kein Grundrecht“ führte im sonst so harmonischen Uttinger Gemeinderat zu einer zeitweise recht heftigen Diskussion zwischen Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) und Peter Noll, Fraktionsvorsitzender der Grünen Alternativen Liste GAL. Ausgangspunkt war die Sperrung des Parkplatzes beim Bahnhofschuppen wegen der Bauarbeiten des Kultur- und Jugendzentrums „Refugium“.
Wie mehrfach berichtet, saniert die Gemeinde den maroden Güterschuppen von 1903 und verlängert ihn in Richtung Bahnhof zu einem multifunktionalen Komplex für Jugend, Vereine, Kultur und Musik. Jahrelang wurde am Konzept gefeilt, bevor kurz vor Ostern die Bauarbeiten begannen. Dazu wurde ohne Vorwarnung der viel frequentierte Parkplatz hinter dem Schuppen gesperrt, was zu Beschwerden im Rathaus führte.
Parkplatz am Uttinger Bahnhof gesperrt - Behelfsparkplatz am Rathaus
Lena Mielke, Gastronomin vom nahen „Lenas am See“, ergriff als eine der Leidtragenden zu Beginn der Gemeinderatssitzung das Wort. Sie monierte, dass ihre von auswärts kommenden und auf das Auto angewiesenen Mitarbeiter jetzt massive Probleme hätten, einen nahen und damit fußläufigen Parkplatz zu finden. Auch Gäste beklagten sich über den geschlossenen Parkplatz, der auf ihrer Webseite noch empfohlen wird. Gastronomin Lena Mielke plädierte deshalb dafür, umgehend die Wiese unterhalb des Rathauses als Behelfsparkplatz zu öffnen. So wie man es auch bei der Seebühne und beim Summermarkt praktiziert.
Bürgermeister Florian Hoffmann hatte ohnehin die Öffnung zumindest bis zur Fertigstellung des Refugium-Kellers auf der Agenda. Dass die Wiese jetzt für längere Zeit als Parkplatz dienen soll und damit eventuell dauerhaft beschädigt werde, missfiel vor allem der grünen Fraktion. Sie forderte eine abschnittsweise Parzellierung, damit sie sich erholen könne.
Vize-Bürgermeister Patrick Schneider (GAL) schlug zudem als Alternative vor, den hinteren Teil des gesperrten Bahnhof-Parkplatzes zu öffnen. Eine provisorische Zufahrt sehe er über den Waldaweg, wobei der Wassergraben nach einer Verrohrung in Straßenbreite zugeschüttet werden müsste. Bürgermeister Hoffmann sagte zu, dies prüfen zu lassen. Er befürchte aber, dass das Wasserwirtschaftsamt hier ein Wörtchen mitreden wird.

Parkplatznot wegen Bauarbeiten zum „Refugium“ - Heftige Diskussion im Uttinger Gemeinderat
Der zweite Vorschlag von Patrick Schneider kam beim Gremium nicht gut an. Für die Gewerbetreibenden und Angestellten im Bahnhofsareal könne man im Freizeitgelände ein Areal zum kostenlosen Parken abstecken. Florian Hansch (SPD) nannte dies eine Alibilösung für das Gewerbe.
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Peter Liebner (CSU) empfand es gefährlich und als Zumutung für Mitarbeiterinnen der Gastronomie, nachts den dunklen Fußweg entlang der „Alten Villa“ und des Campingplatzes zum Parkplatz des Freizeitgeländes gehen zu müssen. Nach der lebhaften Diskussion fiel bei drei grünen Gegenstimmen schließlich die Entscheidung für die Öffnung der Wiese unterhalb des Rathauses. Zunächst für vier Wochen. Sollte bis dahin der Keller des Refugiums fertig gestellt sein, könne man eventuell den hinteren Teil des Schuppen-Parkplatzes öffnen.
Zu Beginn der gleichen Sitzung gab Bürgermeister Hoffmann bekannt, dass man bei diversen Gewerken für das Refugium bereits verbindliche Aufträge für knapp 1,5 Millionen Euro vergeben habe. Die Gesamtkosten des Komplexes werden sich auf ca. drei Millionen Euro belaufen, wobei abzüglich der Förderungen rund eine Millionen von der Gemeinde zu berappen sind.
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