Israel könnte in Gaza ein „endloser Guerilla-Krieg“ drohen
Der Terrororganisation Hamas fehlt im Israel-Gaza-Krieg laut einem Bericht eine Strategie – das mache sie so gefährlich.
Tel Aviv – Der UN-Sicherheitsrat fordert erstmals eine „sofortige Waffenruhe“ – doch der Krieg in Israel tobt weiter. Die USA und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnen vor einer Offensive auf Rafah.
Nun droht Israels Armee im Gazastreifen womöglich ein „endloser Guerilla-Krieg“. Das berichtete das Wall Street Journal am Wochenende. Grund sei, dass islamistischen Terrororganisation Hamas eine „ersichtliche Strategie“ fehle.

Gaza-Krieg: Israels Armee verliert Orte im Gazastreifen
Die israelischen Streitkräfte kämpften an immer mehr Orten im Gazastreifen, die sie eigentlich zuvor eingenommen hatte. Dies zeige, wie sehr Israel darum kämpfe, die Hamas auszuschalten und das palästinensische Küstengebiet unter seine Kontrolle zu bringen, heißt es in dem Bericht.
Israels Führung habe mit ihrem Kriegsziel, die Hamas militärisch und politisch auszuschalten, eine hohe Messlatte angelegt, die nur schwer zu erreichen sein werde, sagte Yossi Mekelberg, Nahost-Analyst bei der in London ansässigen Denkfabrik Chatham House, der Zeitung. „Alles, was darunter liegt, wird als Misserfolg empfunden werden.“
„Wall Street Journal“: Israel fehlt im Kampf gegen die Hamas ein Kriegsplan
Israels Kriegsanstrengungen würden dadurch behindert, dass es keinen Plan gebe, wie das Küstengebiet nach der Niederschlagung der Hamas-Kämpfer stabilisiert werden soll, schrieb das Wall Street Journal. Jetzt, da ein Großteil des Gazastreifens zerstört sei und die Hamas-Kämpfer wieder auftauchten und Guerilla-Taktiken anwendeten, sei die israelische Führung uneins, wie ein kohärenter Kriegsplan aussehen soll, hieß es.
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Baerbock drängt bei Nahost-Reise auf Perspektive für Palästinenser
Auch US-Außenminister Antony Blinken hat Israel einem Medienbericht zufolge davor gewarnt, den Krieg im Gazastreifen ohne ersichtliche Strategie fortzuführen. Israels Sicherheit und sein Platz in der Welt seien in Gefahr, habe Blinken bei einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, berichtete das Nachrichtenportal Axios vor wenigen Tagen.
Indes hat sich Baerbock bei einem Besuch im Westjordanland für eine „Neuaufstellung der Palästinensischen Autonomiebehörde durch eine Technokraten-Regierung“ ausgesprochen. Die Palästinenser bräuchten jetzt „die Perspektive auf eine bessere, auf eine gewaltfreie Zukunft in ihrem eigenen Staat ohne Hamas“, sagte Baerbock am Montag (25. März). (frs mit dpa, AFP und Reuters)