Ein Drohnenschwarm über kritischer Infrastruktur in Schleswig-Holstein hat eine hitzige Debatte unter dem Artikel "Drohnen-Schwärme spähten wohl gezielt brisante Ziele in Schleswig-Holstein" ausgelöst. Einige Leser zweifeln an, dass die Drohnen aus Russland stammen. Andere fordern dagegen konsequenten Abschuss und warnen vor gefährlicher Naivität.

Misstrauen gegenüber politischer Schuldzuweisung
Ein erheblicher Teil der Kommentare zeigt tiefes Misstrauen gegenüber den offiziellen Vorwürfen an Russland. Viele Leser vermuten politische Motive und warnen vor einer künstlich erzeugten Bedrohungslage. Die Debatte spiegelt verbreitete Skepsis wider: Drohnenflüge könnten zwar sicherheitsrelevant sein, doch ihre Herkunft ist bisher nicht belegt. Ermittlungen laufen, Russland weist jede Verantwortung zurück.
"Damit soll das Volk zum Krieg aufgesetzt werden." Zum Originalkommentar
"Also ich kann das nur glauben, wenn mal nachweisbare Daten und Belege dafür vorliegen. Die reine Behauptung nutzt ja nur denjenigen, die weiter damit ihre Gelder an die U. rechtfertigen wollen." Zum Originalkommentar
"Das Kraftwerk kann man sich auch im Netz ansehen, in Echtzeit bei einer Suchmaschine. Man will hier nur eine angebliche Bedrohungslage aufrechterhalten." Zum Originalkommentar
"Die Europäer versuchen mit allen Mitteln, den USA zu beweisen, dass R angeblich aggressive Absichten gegenüber der EU und der NATO hegt..." Zum Originalkommentar
Kritik an deutscher Sicherheit
Viele Leser ziehen aus den Vorfällen den Schluss, dass Deutschland militärisch verwundbar sei. Sie werfen Politik und Behörden Untätigkeit vor und beklagen mangelnde Reaktionsfähigkeit. Die Kritik trifft auf eine reale Debatte: Innenminister Dobrindt kündigte jüngst eine Reform des Luftsicherheitsgesetzes an, um der Bundeswehr Abwehrbefugnisse bei Drohnenbedrohungen einzuräumen.
Zudem soll die bayerische Polizei künftig erweiterte Befugnisse zur Drohnenabwehr erhalten. Auf Basis des Polizeiaufgabengesetzes (PAG) soll ein eigenes Drohnen-Abwehrgesetz geschaffen werden, das Abschüsse bei Gefahr für Menschen, kritische Infrastruktur oder Luftverkehr erlaubt. Zusätzlich ist laut Ministerpräsidenten Söder ein Drohnenzentrum in Planung, das Fang- und Jagddrohnen entwickelt.
"Die Zahl der gemeldeten Drohnensichtungen in sensiblen Bereichen lag im Jahr 2024 bei mehreren Hundert Vorfällen. Aber erst jetzt, im Herbst 2025, wurden sie zur Gefahr." Zum Originalkommentar
"Cool. Nach über 3 Jahren Drohnenkrieg in Ukraine und Armenien und Aufrüstung keine Gegenwehr möglich, das muss uns erst mal einer nachmachen." Zum Originalkommentar
"Wir sind unvorbereitet und hilflos! So, da wir uns jetzt ordentlich blamiert haben, passiert jetzt endlich was in der Politik in Sachen Landesverteidigung?" Zum Originalkommentar
"Echt jetzt? Wo bleibt der Krisenstab? Müsste nicht Pistorius zum Rapport bei Merz?" Zum Originalkommentar
Ruf nach technischer Gegenwehr
In zahlreichen Kommentaren fordern Leser eine kompromisslose militärische Abwehr von Drohnen. Hier schwingt Frust über fehlende technische Fähigkeiten und politische Zurückhaltung mit. Fachleute verweisen allerdings auf rechtliche Grenzen (siehe oben).
"Abschießen, die Dinger, und fertig! Gut, es dürfen keine Menschen gefährdet werden, aber das dürfte zu bewerkstelligen sein." Zum Originalkommentar
"Schießt die Dinger endlich ab! Fertig!" Zum Originalkommentar
"Niemand bei den Behörden kommt anscheinend auf die Idee, mal ein paar von den Dingern zu verfolgen oder vom Himmel zu holen. Und schon wüsste man, wie sie ausgestattet sind." Zum Originalkommentar
Zweifel an Berichterstattung
Mehrere Kommentare kritisieren die mediale Darstellung als übertrieben oder einseitig. Sie verweisen darauf, dass moderne Satelliten leistungsfähigere Spionageinstrumente seien als Drohnen. Fachkreise betonen dagegen: Drohnen können auch kurzfristig eingesetzt werden, um kritische Infrastruktur auszuspähen oder zu stören – ein Aspekt hybrider Kriegsführung, den auch NATO-Partner zunehmend im Blick haben.
"Nachdem man per Satellit viel besser spionieren kann, frage ich mich, ob hier ein riesen Fake gemacht wird." Zum Originalkommentar
Forderung nach Regulierung
Ein weiterer Teil der Leser sieht den unregulierten Drohnenmarkt als Problem. Genannt werden Vorschläge wie Kennzeichnungspflicht, Chips zur Identifizierung oder Flugverbotszonen. Tatsächlich diskutiert die Bundesregierung derzeit strengere Regeln, um zivile Drohnen klarer von potenziellen Spionagegeräten abzugrenzen.
"Jede Drohne müsste ab sofort eine Kennung senden, die registriert ist. Könnte man sogar mit Personendaten erledigen." Zum Originalkommentar
"Immer mehr Probleme mit Drohnen, das liegt auch daran, dass sie jeder kaufen kann, obwohl sie eine Bedrohung darstellen." Zum Originalkommentar
"Da muss unbedingt eine Drohnenflugverbotszone eingerichtet werden..." Zum Originalkommentar
Zweifel am Spionagenutzen
Skeptische Stimmen stellen die technische Logik der Vorfälle infrage: Russland verfüge längst über leistungsfähige Spionagesatelliten. Experten entgegnen, dass Drohnen andere Zwecke erfüllen können – etwa elektronische Störungen oder psychologische Effekte durch sichtbare Präsenz. Damit werden sie zu Werkzeugen moderner hybrider Kriegsführung.
"Für alle, die glauben, Putin spioniere über Drohnen Länder aus, sei gesagt, dass er dazu keine Drohnen braucht, denn sie haben Satelliten dazu und das schon lange." Zum Originalkommentar
"Vor Jahren und Jahrzehnten wurde uns erzählt, wie präzise und detailliert die Großmächte die Erdoberfläche mit Satelliten fotografieren und beobachten können. Wozu brauchen die Russen jetzt noch Drohnen?" Zum Originalkommentar
"Die Russen haben mehrere hundert Spionagesatelliten im Orbit mit Live-Beobachtung. Was wollen sie dann mit Drohnen?" Zum Originalkommentar
"Ich frage mich halt, wie viele bessere Informationen bekommt man durch die Drohnenüberflüge, gegenüber Google Maps oder ähnlichen Diensten?" Zum Originalkommentar
"Wer sich mit der Thematik mal intensiv beschäftigt, der wird feststellen, dass Russland Europa massiv ausspäht. Bei Recherche im Funkspektrum ist das russische Monolith-Netzwerk sehr aktiv." Zum Originalkommentar
Ironisch und sarkastisch
Schließlich greifen viele Kommentare das Thema mit Spott auf, verweisen auf vermeintlich absurde Szenarien oder bedienen sich schwarzem Humor.
"Was soll das Theater, Herr Putin wollte nur mal schauen, wie es seiner Freundin Schwesig geht und ist nur einen kleinen Umweg geflogen." Zum Originalkommentar
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