Wende an Ukraine-Front in Kursk: Russland „zieht die Schrauben an“

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Offenbar erobert Russland immer mehr ukrainisch besetzte Kursk-Gebiete zurück. Das ukrainische Militär berichtet von einer schwierigen Lage.

Kursk - Russland hat die Hälfte der von der Ukraine besetzten Gebiete in Kursk zurückgewonnen, berichtet The Economist.. Im August hatte die Ukraine unerwartet die russischen Grenzregionen angegriffen. Nun befindet sich das ukrainische Militär kontinuierlich in der Defensive, berichtet das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda. Die Wetterbedingungen und die konstanten Angriffe der russischen Truppen verschärften die Situation.

In Kursk setzt die Armee von Präsident Wladimir Putin auch nordkoreanische Soldaten ein. Die Geländegewinne kosten offenbar zahlreichen Soldaten das Leben. Laut Berichten hat Russland versucht, die nordkoreanischen Verluste zu vertuschen. Zudem beklagt Putin nun den Tod eines russischen Atom-Generals. Der ukrainische Geheimdienst hat sich zu der tödlichen Explosion bekannt.

Russland soll Ukraine in allen Bereichen überlegen sein

Laut Major Ivan Bakrev würde Russland „die Schrauben anziehen“, berichtete der Artilleriekommandeur der 82. Luftlandebrigade dem Economist. Das hätten Putins Truppen bereits getan, bevor die nordkoreanischen Soldaten von Kim Jong-un die Kursk-Schlachten eingriffen.

Ein russischer Soldaten feuert mit einer Haubitze.
Ein russischer Soldat attackiert mit einer Haubitze ukrainische Stellungen in Kursk. © Russisches Verteidigungsministerium/dpa

Bakrev erklärte, dass die Angreifer in fast allen Bereichen - einschließlich Personal, Artillerie und Ausrüstung - erhebliche Vorteile hätten und erfolgreich zwischen mechanisierten und infanteristischen Angriffen wechseln würden. Die Ukraine habe bereits die Hälfte der im Sommer eroberten Kursk-Gebiete verloren. Der Verlust von Gebieten begann, als das ukrainische Militär unter Präsident Wolodymyr Selenskyj die Elitesoldaten an der Front durch weniger robuste Einheiten ersetzte, meinte Bakrev und stellte fest: „Das war ein Fehler“.

Russland versuche, die Hauptgruppe der ukrainischen Streitkräfte vom ukrainischen Territorium abzuschneiden, indem sie von den östlichen und westlichen Flanken aus angreifen. „Jede Einheit in Kursk hat auf Verteidigung umgeschaltet“, so der Kommandeur.

Experten vermuten Zusammenhang zwischen Kursk-Offensive und Trump

Die Analysten des Economist spekulieren, dass die zunehmend heftigeren Angriffe mit der bevorstehenden Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump zusammenhängen könnten. Putin wolle das Kursk-Gebiet vor dem 20. Januar zurückerobern, wenn Trump ins Weiße Haus zurückkehrt.

Der Unteroffizier Ruslan Mokrytskyi berichtete, dass die Situation für die Ukraine schwierig sei. Er warnte, dass Russland „innerhalb weniger Stunden bis zu 40 Gleitbomben auf eine Stellung abwerfen“ könnte und fügte hinzu: „In Kursk ist der Tod immer in der Nähe, er hält dich praktisch in der Hand.“

Trotzdem will Mokrytskyi mit seinen Soldaten nicht aufgeben. Die ukrainischen Truppen hätten bisher immer Wege gefunden, um auf neue Herausforderungen im Ukraine-Krieg zu reagieren. „Wenn der Todesstern über uns auftauchen würde, würden wir einen Ausweg finden“, sagte Mokrytskyi, in Anspielung auf den Todesstern aus der Star Wars-Filmreihe. Apropos Star Wars: Offenbar kann die Ukraine nun russischen Flugzeuge mit einer Laser-Waffe abschießen. (Jan-Frederik Wendt)

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