Ukraine hebelt Putins F16-Spionagenetzwerk aus: Spione und Informanten „neutralisiert“

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Mithilfe eines Spionagenetzwerks will Russland gegen die F16-Kampfjets der Ukraine vorgehen. Doch Putins Plan geht nicht auf.

Kiew – Lange wollte Wladimir Putin F16-Lieferungen an die Ukraine mit reichlich Drohungen gegen den Westen verhindern. Vergebens. Inzwischen ist Kiew im Besitz mehrerer F16-Kampfjets – und setzt diese im Ukraine-Krieg ein. Im August präsentierte Präsident Wolodymyr Selenskyj der Öffentlichkeit stolz einen der US-amerikanischen Kampfflugzeuge. Und jetzt das: Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein Spionagenetzwerk aus Russland zerschlagen, das den Standort der F16-Kampfjets im Land ausfindig machen sollte.

F16-Kampfjets: Putins Spionagenetzwerk sollte Standorte und technische Informationen ausfindig machen

Das „weitverzweigte Agentennetzwerk“ aus zwölf Spionen und ihren Informanten sei „neutralisiert“ worden, erklärte der SBU am Dienstag. Die mutmaßlichen Agenten hätten demnach in fünf Regionen im Süden und Osten des Landes operiert und dabei auch Daten über die ukrainische Luftverteidigung sowie Hersteller von Drohnenabwehrtechnik gesammelt. Geleitetet worden sei das Anti-F16-Netzwerk aus der im Osten gelegenen Region Dnipropetrowsk.

Die Ukraine sieht in den amerikanischen Kampfflugzeugen, die sie seit August erhält, einen Schlüssel zur Abwehr russischer Raketen und Marschflugkörper. Erst am vergangenen Freitag hat Putins Armee nach ukrainischen Angaben mehr als 90 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert.

„Es gelang, 81 Raketen abzuschießen“, schrieb Selenskyj anschließend auf Telegram. Davon seien 11 Marschflugkörper von aus dem Westen gelieferten F16-Kampfflugzeugen abgefangen worden.

F16-Kampfjet-Flotte der Ukraine sorgt bei Putin weiterhin für Sorgenfalten

Zudem macht Russland mit Raketenangriffen auf Fliegerhorste wie Starokostjantyniw in der Westukraine immer wieder Jagd auf die F16-Kampfjets. Die Standorte der Maschinen unterliegen daher höchster Geheimhaltung – besonders nach einem tödlichen Absturz eines F16-Jets, der bereits sich bereits im ersten Einsatzmonat ereignet hatte. Einige Kritiker behaupteten, die Lieferung der so wichtigen Waffe für die Ukraine sei zu spät gekommen, um einen wirklich großen Einfluss auf das Kriegsgeschehen zu nehmen.

Ein Kampfpilot der Ukraine trainiert in einem F16-Kampfjet in Norwegen. (Archivfoto)
Ein Kampfpilot der Ukraine trainiert in einem F16-Kampfjet in Norwegen. (Archivfoto) © Jan Langhaug/Imago

Russland geht jedoch weiter vehement gegen die Kampfflugzeuge vor. Dazu arbeitete das für Putin agierende Spionagenetzwerk dem SBU-Bericht zufolge mit einem pro-russischen Kontaktmann zusammen, an den die gesammelten Informationen weitergeleitet wurden.

Unter den Festgenommenen befinden sich demnach auch desertierte ukrainische Soldaten, die bereits im Visier der Justiz standen. Der SBU veröffentlichte am Dienstag Fotos von vier mutmaßlichen Spionen, darauf waren ihre Gesichter unkenntlich gemacht. Den Beschuldigten drohen nun bei einer Verurteilung Gefängnisstrafen zwischen acht Jahren und lebenslanger Haft. (nak)

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