Trump verliert die Fassung und beschimpft Anwältin aufs Übelste

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Roberta Kaplan verteidigte E. Jean Carroll gegen Donald Trump und erinnert sich an einen vulgären Ausfall des Ex-Präsidenten nach dem Prozess.

New York – Den Prozess gegen E. Jean Carroll hat Donald Trump bereits verloren. Mehr als 83 Millionen Dollar muss der Ex-Präsident wegen Verleumdung an die Kolumnistin zahlen. Eine Summe, die offenbar auch den selbsternannten Mulitmilliardär aus der Fassung bringt. Das zumindest lassen Erzählungen vermuten, die von Carrolls Anwältin Roberta Kaplan stammen.

Laut Kaplan soll Donald Trump zunächst wütend auf seine eigene Anwältin, Alina Habba, geworden sein. Grund dafür sei gewesen, dass Trumps Rechtsbeistand der Gegenseite während einer Befragung Trumps in seinem Ressort Mar-a-Lago ein Mittagessen spendiert hatte. Das sagte Kaplan in einer Folge des Podcasts „George Conway Explains it All (to Sarah Longwell)“. Moderator ist der Namensgeber George Conway, selbst Rechtsanwalt und ein prominent Kritiker des ehemaligen US-Präsidenten. Conway betonte, dass es Tradition unter Anwälten sei, der Gegenseite bei Befragungen das Mittagessen zu spendieren.

Donald Trump bei einem Prozess in New York. Im Hintergrund seine Anwältin Alina Habba.
Donald Trump bei einem Prozess in New York. Im Hintergrund seine Anwältin Alina Habba. © IMAGO/Andrea Renault

Donald Trump schreit Anwältin Alina Habba an

Doch Donald Trump scheint kein Freund dieses Brauchs zu sein. Er habe seine Anwältin regelrecht angeschrien, berichtete Kaplan. Die Befragung im Vorfeld der Verhandlung bezeichnete der Ex-Präsident als „reine Verschwendung meiner Zeit“.

Am Ende des Termins soll Donald Trump dann darum gebeten haben, „off the record“, also vertraulich, sprechen zu dürfen. In den USA dient dieser Begriff Beschuldigten dazu, Aussagen zu tätigen, die ihren Weg nicht in gerichtliche Protokolle über Befragungen oder ähnliches finden. Sich so in Sicherheit wähnend, soll der Ex-Präsident laut der Anwältin gesagt haben: „See you next Tuesday“ („Wir sehen uns nächsten Dienstag“). Im Englischen verbirgt sich hinter der Kurzfassung „C U next Tuesday“ ein Slang-Ausdruck, der als Akronym für die Buchstaben des Worts „Cunt“ steht – der wiederum auf eine äußerst vulgäre Bezeichnung des weiblichen Geschlechtsorgans verweist.

Donald Trump macht trotz Geldstrafen weiter Wahlkmapf

Kaplan selbst sei diese Bedeutung nicht bekannt gewesen: Trumps Worte hätten sie zunächst sehr verwirrt. Erst nachdem Mitarbeiter ihres Teams sie auf die Beleidigung aufmerksam gemacht hätten, habe sie Trumps Intention verstanden. „Gott sei Dank wusste ich es nicht, denn hätte ich es gewusst, wäre ich sicher wütend geworden. Es steht außer Frage, dass ich wütend geworden wäre“, so Kaplan in dem Podcast, über den auch US-Medien wie CBS und NBC berichteten.

Weder Trump noch sein Anwaltsteam um Alina Habba haben sich bislang zu den Vorwürfen geäußert. Für Trump kommen sie ohnehin zur Unzeit. Der ehemalige Präsident befindet sich aktuell mitten im Wahlkampf zur US-Wahl 2024. Trump bewirbt sich um die Nominierung der Republikaner und hofft, im November dieses Jahres erneut gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten zu können. Die Chancen dafür stehen gut. Alle Umfragen zu den Vorwahlen der Republikaner sehen Trump vor seiner Rivalin Nikki Haley.

Gute Nachrichten erhält das Team Trump dafür aus einem anderen Prozess. Die Klage gegen Trump wegen versuchtem Wahlbetrug wird später behandelt als bislang vermutet. Das teilte die zuständige Bundesrichterin Tanya Chutkan mit. Der Prozess sollte eigentlich Anfang März beginnen. Ein neuer Starttermin ist nicht bekannt. (dil)

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