Urlauber sollten sich in den Niederlanden auf zusätzliche Kosten vorbereiten: In der Nähe der deutschen Grenze entsteht eine gebührenpflichtige Autobahn.
Bemmel/Zevenaar – Autofahrer, die zukünftig in die Niederlande reisen, müssen dann mit höheren Kosten rechnen. Wenige Kilometer nach der deutschen Grenze entsteht eine gebührenpflichtige Autobahnstrecke. Der Ausbau der A15 zwischen Bemmel und Zevenaar wird ab 2031 mautpflichtig sein – dies betrifft auch Fahrzeuge aus Deutschland.
Die niederländische Regierung in Den Haag setzt die Finanzierung des Großprojekts ViA15 um. Zur Deckung der Kosten wird eine Gebühr auf der 2,6 Kilometer langen Brücke über den Pannerdenschen Kanal eingeführt. Dies meldet die Rheinische Post.
Niederlande plant neue Maut-Autobahn – Kosten werden voraussichtlich ansteigen
Aktuell kalkuliert die niederländische Regierung mit Kosten von 1,51 Euro je Durchfahrt für Pkw und 9,13 Euro für Lkw. Für Anhänger oder Wohnwagen entstehen keine weiteren Gebühren. Im Gegensatz zu südeuropäischen Staaten werden keine herkömmlichen Mautstellen errichtet. Die Kennzeichen werden durch Kameras erfasst, danach erfolgt die Bezahlung online oder über eine mobile Anwendung. Auch ein automatischer Einzug soll verfügbar sein.
Das zuständige Ministerium kündigt bereits regelmäßige Kostensteigerungen an: Beginnend 2026 werden die Gebühren jährlich zum 1. Januar erhöht. Als Grund wird angegeben: Durch die Geldentwertung verliere das Geld kontinuierlich an Kaufkraft.
Deutsche Reisende müssen niederländische Maut zahlen – neue Strecke soll Verkehrsstaus reduzieren
Die neue Maut-Regel trifft zudem deutsche Touristen und Berufspendler: Auch Autos mit ausländischen Nummernschildern sind gebührenpflichtig. Die neue Verbindung führt die A15 direkt zur stark frequentierten A12 und soll die dauerhaften Verkehrsprobleme in der Grenzregion beheben.
Die Autobahnen im Grenzgebiet sind in den Niederlanden als Verkehrsstau-Brennpunkt bekannt, insbesondere der Bereich der A12 zwischen den Auffahrten Oud-Dijk bei Didam und Waterberg. Die neue Streckenführung soll diese Probleme verringern.
Baubeginn 2026 – Fertigstellung der niederländischen ViA15 für 2031 geplant
Die Pläne für den Autobahnausbau existieren seit 1958. Nach jahrzehntelangen Aufschüben wird das Vorhaben jetzt umgesetzt: 2026 startet der Bau, 2031 soll der erste Verkehr über die neue Verbindung fließen.
Gebührenpflichtige Strecken gibt es in den Niederlanden bereits. Schon heute entrichten Autofahrer im Blankenburgtunnel bei Rotterdam, im Kiltunnel zwischen Dordrecht und s-Gravendeel sowie auf der Gebührenbrücke in Nieuwerbrug jeweils 1,51 Euro je Durchfahrt. Auch bei Übernachtungen müssen Urlauber in den Niederlanden künftig mit höheren Kosten rechnen. Die Regierung plant, die Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar 2026 drastisch von neun auf 21 Prozent zu erhöhen. (Quellen: Rheinische Post, Rijkswaterstaat (RWS) und chip.de) (pd)
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