Technologiekonzern Bosch kürzt Arbeitszeiten und Gehalt - mehrere deutsche Standorte betroffen

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Beim Technologiekonzern Bosch soll im kommenden Jahr an mehreren deutschen Standorten die Arbeitszeit gekürzt werden, dadurch sinken auch die Monatsgehälter der betroffenen Mitarbeiter.

Stuttgart - Dass mit Bosch auch der weltweit größte Autozulieferer in einer schwierigen Lage steckt, ist kein Geheimnis. Zu Beginn des Jahres hatte der Stuttgarter Weltkonzern einen Stellenabbau in mehreren Geschäftsfeldern angekündigt, der insgesamt mehrere Tausend Angestellte betreffen soll. Nach massiven Prosteten sollen die personellen Sparmaßnahmen zwar weniger drastisch ausfallen, vom Tisch sind die deshalb aber noch lange nicht. Als weitere Maßnahme soll im kommenden Jahr aber zunächst die Arbeitszeit von weiteren Mitarbeitern im Konzern gesenkt werden.

Bosch hatte in den vergangenen Monaten bereits bei einigen Tochtergesellschaften Maßnahmen ergriffen und beispielsweise bei Bosch Engineering am Stammsitz in Abstatt bei Heilbronn (Baden-Württemberg) die Arbeitszeit der Mitarbeiter gesenkt. Wie die Stuttgarter Zeitung (StZ) berichtet, trifft eine solche Maßnahme nun auch direkt Standorte des Mutterkonzerns. Konkret will Bosch demnach ab März 2025 die Arbeitszeit von 450 Mitarbeitern senken.

Bosch reduziert Arbeitszeit von 450 Mitarbeitern an mehreren deutschen Standorten

Die Senkung von Arbeitszeiten ist nicht mit der Maßnahme der Kurzarbeit zu verwechseln, die Autozulieferer Mahle beispielsweise jüngst an mehreren deutschen Standorten angemeldet hat. Während die Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit für einen gewissen Zeitraum angemeldet werden muss, sind die Unternehmen bei einer generellen Reduzierung der Arbeitszeit deutlich flexibler. Die Maßnahme soll sich nach Angaben der StZ über mehrere Standorte erstrecken. Für die 450 Mitarbeiter von Bosch bedeutet das aber auch, dass am Monatsende weniger Gehalt auf dem Konto landet.

Name Robert Bosch GmbH
Gründungsjahr 1886
Gründer Robert Bosch
Hauptsitz Stuttgart, Baden-Württemberg
Branche Automobilzulieferer, Elektrowerkzeuge, Haushaltsgeräte
Produkte (Auswahl) Bremsen, Einspritzsysteme, Elektrowerkzeuge, Haushaltsgeräte, Fahrerassistenzsysteme, Industrietechnik
Mitarbeiter 429.400 (2023)
Umsatz 91,6 Milliarden Euro (2023)

Ab dem 1. März 2025 werden die betroffenen Angestellten von Bosch demnach nur noch 35 Stunden pro Woche statt den bisherigen 38 bis 40 Stunden arbeiten, wodurch sich auch das Entgelt entsprechend verringert. In der aktuell ohnehin angespannten Lage ist weniger Gehalt am Monatsende wohl nicht die beste Nachricht. Mit der Verkürzung der Arbeitszeit kann Bosch aber temporär auf eine sinkende Nachfrage und damit Auslastung in den Werken reagieren, ohne zu drastischeren Maßnahmen wie einem Abbau von Arbeitsplätzen greifen zu müssen.

Mitarbeiter des Industriekonzerns Bosch versammeln sich zu einer Kundgebung vor der Hauptverwaltung auf der Schillerhöhe.
Die Bosch-Mitarbeiter kämpfen seit Jahresbeginn um ihre Arbeitsplätze, eine Reduzierung der Arbeitszeit soll drastischere Maßnahmen verhindern. © Bernd Weißbrod/dpa

Wirtschaftslage beeinträchtigt mehrere Geschäftssparten des Bosch-Konzerns

Dass der Bosch-Konzern, wie viele weitere Weltunternehmen, derzeit vor so großen Herausforderungen steht, hat mehrere Gründe. Zum einen belastet die Transformation zur E-Mobilität mit dem Automotive-Segment den größten und umsatzstärksten Bereich des Konzerns, zum anderen ist auch in Sparten wie den Haushaltsgeräten (BSH) oder den Werkzeugen (Power Tools) eine spürbare Kaufzurückhaltung und damit Auftragslage für den Hersteller zu bemerken. Zuletzt hatte Bosch Rexroth angekündigt, an mehreren deutschen Standorten Stellen abbauen zu müssen.

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