40 Jahre im „phänologischen Dienst“

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Unterwegs für den Wetterdienst sind Anette und Anton Grafwallner (M.) seit 40 Jahren. Dafür danken ihnen Wolfgang Kurtz (r.) sowie (v.l.) Bürgermeister Alfons Besel und stellvertretender Landrat Josef Bierschneider. © THOMAS PLETTENBERG

Der Gmunder Anton Grafwallner beobachtet seit vielen für den Wetterdienst Vegetationsstadien. Dafür gab es nun eine Ehrung.

Als langjähriger Behindertenbeauftragter für den Landkreis ist Anton Grafwallner weithin bekannt. Dass er auch phänologische Beobachtungen für den Deutschen Wetterdienst macht, das wussten bisher nicht viele. Jetzt wurde Grafwallner für dieses Ehrenamt geehrt, das er zusammen mit seiner Frau Anette seit 40 Jahren ausübt.

Beobachtung: „Vegetation beginnt ein bis zwei wochen früher“

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hält die Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien von Pflanzen fest. Die Grafwallners beobachten diese im Gebiet Dürnbach Obstgarten bis Laffental und geben ihre Beobachtungen weiter. Über die 40 Jahre hat Grafwallner Veränderungen festgestellt: „Es ist wärmer geworden, die Vegetation beginnt ein bis zwei Wochen früher, die Eisblumen sind ausgestorben, und im Frühherbst gibt es kaum mehr Nachtfröste.“ Er führt diese Entwicklungen neben der Klimaerwärmung unter anderem auf die industrielle Landwirtschaft zurück, welche die Biodiversität verändere.

Phänologischen Beobachtungen von immenser Bedeutung

Wolfgang Kurtz vom DWD, der zu der Ehrung nach Gmund gekommen war, erklärte, dass die phänologischen Beobachtungen in enger Beziehung zu Witterung und Klima stehen und von immenser Bedeutung für verschiedene Gebiete und die Wissenschaft seien. So werden sie für Trendanalysen in der Klimadiagnostik herangezogen, dienen dem Polleninformationsdienst sowie in der Landwirtschaft als Anhaltspunkte etwa für Pflege- und Düngemaßnahmen, Bodenfeuchte und Pflanzenkrankheiten.

Von Grafwallners weiteren Ehrenämtern war auch Kurtz überrascht. 24 Jahre lang war dieser Gemeinderat, hat als Behindertenbeauftragter des Landkreises viele Aktionen initiiert und war 20 Jahre lang Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins. Ein Amt, das wie die Phänologie für den Wetterdienst seine Kenntnisse für Pflanzen widerspiegelt.

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