Seit fünf Jahren vermittelt das Hebammennetzwerk Kempten erfolgreich Hilfe – alle Anfragen wurden bislang zu 100 Prozent erfüllt.
Kempten – Seit fünf Jahren vermittelt das Hebammennetzwerk Kempten-Oberallgäu Hebammen an werdende Mütter, und das äußerst erfolgreich, wie Stadtjugendamtsleiter Jochen Greißl im Jugendhilfeausschuss berichtete. Die Vermittlungsquote betrug insgesamt 100 Prozent. Alle 1.055 Anfragen konnten befriedigend beantwortet werden. „Ich finde das sensationell und extrem unterstützenswert“, so Greißl. Weil das Netzwerk eine so wertvolle Arbeit leistet, will die Stadt Kempten fehlende Fördermittel ausgleichen, sofern der Freistaat diese kürzen sollte.
„Förderprogramm Geburtshilfe“ läuft zum Jahresende aus
Denn das Bayerische „Förderprogramm Geburtshilfe“ läuft zum Ende des Jahres aus und die Entscheidung über eine Verlängerung lässt noch auf sich warten. Aber „diese Struktur funktioniert weiterhin“, versicherte der Referent für Jugend, Schule und Soziales Thomas Baier-Regnery. „Wir werden schon vorher gute Signale senden, auch über diesen Förderzeitraum ab 2026 fortführen und das auch so in den Haushalt im Oktober einbringen.“ Schon jetzt teilen sich Stadt und Landkreis im Förderprogramm die aufzuwendenden Eigenmittel und die über die Förderung hinaus anfallenden Kosten. Im Jahr 2025 steuert der Freistaat etwa 93.000 Euro bei, Kempten rund 5.200 Euro.
Hebammenleistungen inzwischen gut strukturiert
Karin Bartelt vom Kinderschutzbund, der die Trägerschaft des Netzwerks innehat, bestätigte den großen Nutzen. Die zahlreichen Hebammenleistungen seien jetzt sehr gut strukturiert und „die Mütter haben jetzt nicht mehr die Last, viele Hebammen anzurufen, in der Hoffnung, dass eine kommt“.
Auch in entlegenen Gegenden blieben Frauen in Notsituationen nicht mehr allein. Zudem könnten die Geburtshelferinnen im Netzwerk nun gemeinsam für ihre Interessen eintreten, wie etwa gegen die horrenden Versicherungsbeiträge. Das Netzwerk kooperiert darüber hinaus mit dem Jugendamt, dem Klinikum und den Hebammenpraxen, hält Kontakt zum Hebammen-Landesverband, organisiert Fortbildungen und den Austausch unter den Geburtshelferinnen.
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