Drohung gegen Ayatollah: Neue Fatwa im Iran fordert Todesstrafe für Trump

Im Iran hat der Ayatollah Naser Makarem Shirazi eine Fatwa ausgesprochen, die die Todesstrafe für Donald Trump und andere Personen fordert, die den obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei bedrohen. Shirazi betrachtet solche Drohungen als „Krieg gegen Gott“ und sieht darin eine schwere Straftat, die nach islamischem Recht die Todesstrafe nach sich zieht, wie der „Telegraph" berichtet. Die Anweisung richtet sich an alle Muslime weltweit und verbietet zudem jegliche Zusammenarbeit mit Personen oder Regimen, die solche Drohungen aussprechen. 

Auslöser für Fatwa: Iran deutet Trumps Äußerungen als Bedrohung

Ein wesentlicher Auslöser für die Fatwa war Trumps Aussage am 17. Juni, dass er wisse wo Ayatollah Chamenei sich aufhalte, ihn jedoch nicht angreifen würde – „zumindest nicht im Moment". Durch die Bemerkung in Kombination mit den US-Militärschlägen auf die iranischen Nuklearanlagen sieht der Iran eine Bedrohung für das Regime. 

Zudem empfindet der Iran Trumps wechselhafte Aussagen und seine Sanktionspolitik als „psychologische Spiele", die nicht auf echte Dialogbereitschaft hindeuten.  

 Ayatollah Naser Makarem Shirazi
Ayatollah Naser Makarem Shirazi picture alliance / ZUMAPRESS.com | Iranian Presidency

Experten warnen: Fatwa verstärkt Druck auf iranische Kritiker

Experten glauben, dass die Fatwa zu schärferen Maßnahmen gegen Kritiker im Iran führen könnte. Viele Menschen im Land stehen dem Obersten Führer kritisch gegenüber. 

Traditionell wurde der Vorwurf des „Mohareb“ (dt. Kämpfender gegen Gott) auf bewaffnete Aufstände gegen die islamische Regierung angewendet. Das aktuelle Urteil erklärt jedoch jegliche Kritiker der iranischen Führung zum Totfeind und fordert Muslime weltweit auf, die Betroffenen hinzurichten.

Iranische Geistliche haben zuvor ähnliche Edikte gegen Feinde der Islamischen Republik erlassen, wie die 1989 von Ayatollah Ruhollah Khomeini gegen den britischen Autor Salman Rushdie wegen seines Romans „Die Satanischen Verse". Rushdie erblindete bei einem Messerangriff im Jahr 2022. Sein Angreifer handelte im Rahmen der Fatwa.