Keime in Baierbrunner Trinkwasser: Mögliche Ursache gefunden
Die Baierbrunner müssen auch weiterhin ihr Trinkwasser abkochen, nachdem darin vor wenigen Tagen Keime entdeckt wurden. Inzwischen ist man der Ursache wohl ein Stück nähergekommen.
Baierbrunn - Seit knapp zwei Wochen müssen die Baierbrunner ihr Trinkwasser abkochen, nachdem bei einer Routinekontrolle coliforme Bakterien entdeckt wurden. Seitdem lässt die Gemeinde das Wasser chloren. „Die Chlorierung ist zwar nicht ideal und soll auch nicht dauerhaft bleiben, sie hilft jedoch dabei, die Trinkwasserqualität zu sichern und die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Noch ist man auf der Suche, wie es zu der Verunreinigung kommen konnte. Nach den neuesten Untersuchungsergebnissen könnte die Ursache für die erhöhte Keimbelastung laut Gemeinde in der rechten Kammer des Hochbehälters liegen. Diese Kammer wird am Mittwoch, 21. August, ab etwa 9 Uhr gereinigt.
Abkochen und Clorung: So geht es weiter
Die Gemeinde erklärt außerdem, wie es jetzt mit den Vorschriften zum Abkochen und der Chlorung weitergeht. In Absprache mit der Regierung von Oberbayern kann demnach das Abkochgebot aufgehoben werden, sobald die Desinfektionskonzentration stabil ist und an drei aufeinanderfolgenden Tagen unauffällige Analyseergebnisse vorliegen. Die Chlorung wird nach Erreichen stabiler Chlorwerte für insgesamt 14 Tage fortgesetzt. Vor dem Ende der Chlorung werden erneut drei Proben entnommen. Sind auch diese unauffällig, wird die Chlorung schrittweise zurückgenommen. Sobald kein Restchlorgehalt mehr im Netz nachweisbar ist, werden innerhalb einer Woche drei weitere Trinkwasseruntersuchungen durchgeführt, um sicherzugehen, dass die Trinkwasserqualität wieder hergestellt ist.
Strenge Kontrollen und regelmäßige Überwachung
Die Gemeinde betont, dass das Trinkwasser „regelmäßig und gründlich“ überwacht wird. Es werde sogar öfter kontrolliert als gesetzlich vorgeschrieben. Die Proben werden direkt aus dem Netz entnommen, zum Beispiel im Rathaus oder in der Grundschule. Zusätzlich wird einmal jährlich auch direkt am Brunnen eine Probe entnommen, um das Wasser sowohl mikrobiologisch als auch chemisch-physikalisch zu untersuchen. Darüber hinaus gebe es viele weitere Maßnahmen, die die Gemeinde durchführt, um die Trinkwasserqualität zu sichern, unter anderem die Überwachung der Wassergewinnung durch wöchentliche Begehungen, sensorische Prüfungen auf Trübung, Farbe, Geruch und Temperatur sowie regelmäßige Reinigungen der Brunnenstube, die Überwachung der Trinkwasserschutzgebiete, Wartung der Hochbehälter mit wöchentlichen Kontrollen und jährlichen Reinigungen.
Trotz aller Vorsicht könne das Risiko einer Verunreinigung aber nie ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund habe die Gemeinde zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie etwa den Einsatz eines spezialisierten Dienstleisters für die Chlorierung, wie sie derzeit vorgenommen wird.