Lula lädt Putin zum G20-Gipfel nach Brasilien ein

Tag 648: Die Ukraine hat wohl ein Treibstofflager in Luhansk angegriffen. Die Zahl der im Krieg gefallenen Russen liegt schätzungsweise bei 70.000. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
18.03 Uhr: Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will Russlands Präsidenten Wladimir Putin im kommenden Jahr zum G20-Gipfel nach Brasilien einladen. "Er wird eingeladen werden", sagte Lula am Montag nach den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen in Berlin auf eine entsprechende Frage.
Lula ließ aber offen, ob Putin bei einer Anreise verhaftet würde, weil ein Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs gegen ihn vorliegt. Das müssten die Gerichte entscheiden. Im September hatte Lula noch gesagt, dass Putin auf keinen Fall verhaftet werde. Brasilien ist Unterzeichner des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), der einen internationalen Haftbefehl gegen Putin wegen des Überfalls auf die Ukraine ausgestellt hat.
Weißes Haus warnt: Ukraine-Hilfen könnten bald enden
12.45 Uhr: Das Weiße Haus hat vor einem Auslaufen der US-Militärhilfen für die Ukraine bis Jahresende gewarnt, sollte es im Kongress in Washington weiterhin keine Einigung über diese Unterstützung geben. In einem am Montag veröffentlichten Brief an den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb die Leiterin des Haushaltsbüros im Weißen Haus, Shalanda Young, ohne diese Unterstützung würde die Ukraine "auf dem Schlachtfeld lahmgelegt".
Young warnte, die Angelegenheit lasse sich nicht auf das nächste Jahr verschieben: "Der Zeitpunkt, der demokratischen Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression zu helfen, ist genau jetzt. Es ist an der Zeit, dass der Kongress handelt."
Der Streit im US-Kongress um neue Finanzmittel für die Ukraine-Hilfen zieht sich bereits seit Monaten hin. Bei den oppositionellen Republikanern, die im Repräsentantenhaus in der Mehrheit sind, gibt es teilweise Widerstand gegen neue Hilfen für das gegen die russische Invasion ankämpfende Land.
Großbritannien schätzt Zahl der im Krieg getöteten Russen auf 70.000
12.03 Uhr: Beim Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach britischen Schätzungen bisher etwa 70.000 Russen getötet worden. Dabei handele es sich um 50.000 reguläre Soldaten sowie 20.000 Mitglieder der Privatarmee Wagner, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl der Verwundeten zwischen dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 und Ende November 2023 wird in London auf 180.000 bis 240.000 Soldaten und 40.000 Wagner-Kämpfer geschätzt.
"Dies ergibt eine geschätzte Spanne von insgesamt 290.000 bis 350.000 Opfern unter russischen Kombattanten. Der Mittelwert der Schätzung liegt bei insgesamt 320.000 russischen Opfern", heißt es weiter. Genaue Angaben seien schwierig. Selbst in Russland sei die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten wahrscheinlich nicht bekannt, da innerhalb des Militärs eine etablierte Kultur unehrlicher Berichterstattung herrsche. Zu ukrainischen Verlusten macht die Behörde keine Angaben.
Russland bestätigt Tod eines Generals in der Ukraine
12 Uhr: Die russischen Behörden haben offiziell den Tod eines weiteren russischen Armeegenerals in der Ukraine bestätigt. "Im Kampfeinsatz im Gebiet der militärischen Spezialoperation ist der stellvertretende Kommandeur des 14. Armeekorps der Nordmeerflotte, Generalmajor Wladimir Sawadski, gefallen", teilt der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, auf seinem Telegram-Kanal mit. Russlands Behörden bezeichnen den Angriffskrieg gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 als "Spezialoperation".
Über den Tod des ranghohen Offiziers hatten in der vergangenen Woche bereits ukrainische Medien berichtet. Gussew spricht in dem Kondolenzschreiben von einem "schweren Verlust". Der General habe bis August 2021 die 4. Garde-Panzer-Division Kantemirow geführt, zu der das Gebiet Woronesch traditionell gute Beziehungen unterhalte.