Leverkusen-Kapitän erklärt den aktuellen Unterschied zum FC Bayern
Nach der fantastischen Meistersaison 2023/24 ist die Ernüchterung bei Bayer Leverkusen gewaltig. Kapitän Lukáš Hrádecký erklärt den Unterschied zum bereits enteilten Rekordmeister Bayern.
München - Mit 28 Siegen und sechs Unentschieden stürmte Bayer Leverkusen in der vergangenen Spielzeit als erster Verein der Bundesligageschichte ohne eine einzige Niederlage zur Meisterschaft.
Die Werkself unterbrach damit die elfjährige Titelserie des FC Bayern und musste aufgrund der eigenen Rekordserie nicht einmal auf die ungewohnt große FCB-Schwäche setzen. Die Meister-Euphorie ist aber in der Saison 2024/25 längst einem großen Frust gewichen.
Enttäuschte Leverkusener: Bereits riesiger Rückstand auf FC Bayern
So steht der letztjährige Doublesieger vor der letzten Länderspielpause 2024 nach zehn Bundesligaspielen auf einem enttäuschenden vierten Platz. Der Rekordmeister aus München hat sich bereits satte neun Zähler abgesetzt und besitzt das wesentlich bessere Torverhältnis (plus 26 zu plus 5).
Gelangen der Werkself in der Meistersaison zahlreiche entscheidende Last-Minute-Tore, hatte Xabi Alonsos Truppe ein riesiges Selbstvertrauen und ging mit diesem Bewusstsein der Stärke in die Schlussphase der noch nicht entschiedenen Partien, ist aktuell eher das Gegenteil der Fall: 2:3 nach 2:0-Führung gegen Leipzig, 2:2 nach 2:0-Führung gegen Neuling Kiel, 2:2 nach zweimaliger Führung in Bremen und am vergangenen Wochenende das 1:1 beim abgeschlagenen Tabellenletzten Bochum.
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Die Zwischenbilanz von Bayer nach zehn Bundesligapartien: Sechs Spiele - darunter die genannten gegen die Kleinen - konnten nicht gewonnen werden, stattdessen spielte man fünfmal Unentschieden und verlor im eigenen Stadion gegen RB. Bittere 16 Gegentreffer hat man bereits auf dem Negativkonto, in der Meister-Saison waren es insgesamt nur 24.
Kapitän Hrádecký zu den Punktverlusten gegen die „Kleinen“
So ist es wenig verwunderlich, dass Bayer-Kapitän Hrádecký nach dem Bochum-Spiel mit dem späten Ausgleichsgegentreffer völlig frustriert meinte: „Das ist ein großer Unterschied. Heute schmerzt es so viel, dass ich nicht daran denke, wie viele Spiele noch zu gehen sind.“ Er sprach auch von einem „herben Schlag und wieder einem Scheiß-Timing vor der Länderspielpause“.

Der 34-Jährige zum aktuellen Unterschied zwischen dem Tabellenführer in München und seiner Mannschaft: „Momentan ist das der Unterschied zwischen Bayern und uns. Sie haben die gleichen Gegner mit größeren Unterschieden runter geschossen, was uns nicht gelungen ist. Deswegen stehen wir jetzt auch hier mit neun Punkten Rückstand“.
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Kiel (6:1), Werder (5:0) und Bochum (5:0) wurden vom Rekordmeister allesamt auswärts deutlich geschlagen. Leverkusen tat sich dagegen schwer, kam jeweils nicht über ein Remis hinaus. „Das zeichnet auf jeden Fall keine Spitzenmannschaft aus, wenn man solche Spiele nicht gewinnt. Immer wieder. Auch gegen Gegner, die wir eigentlich schlagen können - und klar schlagen müssen“, so der ernüchterte Hrádecký.
Hrádecký ignoriert weitere Bayer-Schwächen
Zur Bayer-Wahrheit gehört aber auch, dass man in dieser Saison insgesamt weniger souverän als in der Vorsaison auftritt. War das 2:2 vor einem Jahr in München noch ein offener Schlagabtausch gewesen, parkte man Ende September in der Allianz Arena gefühlt zwei Busse vor dem eigenen Tor und wusste wahrscheinlich selbst nicht so genau, wie man mit einem mehr als schmeichelhaften 1:1 nach Hause fahren konnte.
Hrádecký wird es wahrscheinlich nicht gerne hören, aber drei der bisherigen vier Siege in der Bundesliga wurden zudem noch von den leitenden Unparteiischen wohlwollend begleitet: Gleich am ersten Spieltag bekam man beim 3:2 in Mönchengladbach tief in der Nachspielzeit einen schmeichelhaften Elfmeter zum Siegtor zugesprochen.
Der späte 4:3-Heimsieg gegen Wolfsburg wurde durch einen äußerst zweifelhaften Platzverweis gegen den VfL-Spieler Yannick Gerhardt eingeleitet und gegen die Frankfurter Eintracht hatte man das Glück, dass sich Schiedsrichter und VAR in der Nachspielzeit zurückhielten, als es einen Elfmeter für die Hessen hätte geben können.
Ist der Rekordmeister in dieser Saison der Maßstab für Leverkusen?
Angesichts all dieser Umstände sollte sich der noch amtierende Doublesieger in der laufenden Spielzeit vielleicht sogar weniger mit dem Rekordmeister als vielmehr mit einigen anderen Konkurrenten im Kampf um die Champions League Plätze vergleichen.
Einige Leistungsträger der Meistersaison wie Granit Xhaka sollten weniger die Ergebnisse beklagen als viel eher selbst wieder in eine ähnliche Verfassung gelangen. Übrigens spielte auch Hrádecký im vergangenen Jahr - gemessen an seinem vorherigen Leistungsniveau - eine absolute Ausnahmesaison.