Der EU-Abgeordnete Manfred Weber war Festredner beim Europafest der CSU in Altomünster.
Altomünster – „Wird Europa so bleiben wie es ist?“, das war die große Frage auf dem gelungenen Europafest der CSU am Marktplatz in Altomünster. Viele Interessierte, Politiker und Ehrengäste kamen. Die örtliche CSU unter der Leitung von Christian Schweiger hatte eingeladen und als Ehrengast den Europaabgeordneten, EVP-Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten Manfred Weber als Festredner gewonnen.
Allerdings mussten sich die Teilnehmer etwas gedulden, bis Weber eintraf. Denn zuvor machte er noch einen kleinen Abstecher ins Birgittenkloster und Museum, wo er eine Führung von Prof. Wilhelm Liebhart bekam. Die Gäste stärkten sich inzwischen ganz „europäisch“ mit bayerischem Bier, Pizza und Eis vom Italiener oder Spezialitäten aus Kroatien, die Barwerk-Wirtin Nina eigens für den Anlass gebacken hatte.
Manfred Weber betonte in seiner Ansprache schließlich die Wichtigkeit der Europawahl am 9. Juni: „Wir müssen für Frieden und Demokratie kämpfen“, erklärte er im Hinblick auf die rechtsextremen Parteien in Europa. Es gelte, den Frieden in Europa zu sichern, den Wohlstand und vor allem ein Leben in Freiheit.
Die EU funktioniere nicht mehr so gut wie bisher, „sie tickt auch nicht so, wie wir in Bayern“, und es sei schwierig, Mehrheiten im Parlament zu finden, denn bei Gesetzesänderungen müssten alle 27 Staaten dafür stimmen. Mit Sorge sehe er zudem, wie die deutsche Autoindustrie von den E-Fahrzeugen von China „an die Wand gefahren“ werden soll. „Der Diesel- und Ottomotor darf in Europa nicht verschwinden“, erklärte Weber im Übrigen – und erntete dafür viel Applaus.
Viele Themen, unter anderem zur Gentechnik, Flächenstilllegung, zu den Lieferketten wurden danach in einer Diskussionsrunde angesprochen, die, wie der ganze Nachmittag, von der stellvertretenden CSU-Ortsvorsitzenden Martina Englmann moderiert wurde.
Interessant war zu erfahren, wie Martina Figueiredo aus Wollomoos über Europa denkt. Sie hat portugiesische Wurzeln, ihre Eltern hätten vor 30 Jahren spontan entschieden, nach Deutschland zu gehen. „Ich bin froh und dankbar dafür, dass mein Vater diesen Weitblick hatte und für uns hier eine Zukunft gesichert hat“.
Ähnlich gute Erfahrungen mit der EU hat Johannes Miesl aus Thalhausen gemacht, der als Lehramtsanwärter zu einem Auslandssemester in Rumänien war. Er hat nur den Wunsch: „Schauen, dass es so bleibt oder noch besser wird“.
EU-Abgeordneter Weber wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in unseren Nachbarländern Frankreich und Polen die Rechtsradikalen 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und auch in Österreich die FPÖ die stärkste Partei sei. „Wir müssen aufpassen, dass wir am 10. Juni nicht in einem undemokratischen Europa aufwachen!“
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Damit Weber für den Wahlkampf gerüstet ist, überreichte ihm CSU-Vorsitzender Christian Schweiger ein Geschenkkörbchen als Vitaminspritze mit heimischem Obst.
Gisela Huber