„Dagens Nyheter“ - Trump spricht über Grönland wie Putin über Ukraine
„Wenn man nett sein will, dann hat Donald Trumps Forderung, Grönland zu übernehmen, eine positive Sache an sich: Er scheint zumindest verstanden zu haben, dass die Arktis wichtig ist. Die Art und Weise, wie er darüber spricht, ist jedoch beispiellos. Der designierte US-Präsident hat sowohl mit Handelssanktionen als auch mit militärischen Maßnahmen gegen seinen Verbündeten Dänemark gedroht. Selbst für Trump sprengt das alle bisherigen Grenzen.
Rhetorik „wie aus dem Kreml“
Die Rhetorik könnte direkt aus dem Kreml stammen. So wie Trump jetzt über Grönland spricht, sprach Putin über die Ukraine: Russland sei gezwungen gewesen, die Ukraine einzunehmen, um sich vor dem Westen und der Nato zu schützen, sagte der. Die USA könnten gezwungen sein, Grönland zu übernehmen, um den Westen und die Nato zu schützen, sagt Trump. Niemanden dürfte es wohl wundern, dass die beiden dasselbe Weltbild teilen, wonach der Stärkere das Recht habe, seine „Interessensphäre“ zu kontrollieren.
Die einzig vernünftige Antwort ist, dass sich der Rest der Nato selbstverständlich auf die Seite Dänemarks stellt. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die Bedrohung durch Trump als auch für die Stärkung der notwendigen arktischen Sicherheit. Wenn Europa ein Kontinent sein soll, der sich selbst verteidigen kann, dann müssen wir auch anfangen, deutlich mehr Geld für die Verteidigung auszugeben.“