Sabotage gegen französische Bahn bei Olympia-Start: Israels Außenminister macht den Iran verantwortlich
Unbekannte haben am Eröffnungstag der Olympischen Spiele in Frankreich das Schienennetz sabotiert. 800.000 Menschen sind vom Bahnchaos betroffen.
Update vom 26. Juli, 14.37 Uhr: Nach den Anschlägen auf Zugstrecken in Frankreich gibt es aus Israel eine erste Behauptung zu den Tätern. Demnach handelt es sich um den Iran. Der israelische Außenminister Israel Katz behauptete im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), dass die Sabotageakte „unter dem Einfluss der iranischen Achse des Bösen und des radikalen Islam“ ausgeführt worden seien.
Katz sagte, er habe seinen französischen Amtskollegen diese Woche „auf Grundlage von Informationen, die Israel vorliegen“ gewarnt, dass der Iran „Terroranschläge gegen die israelische Delegation und alle Olympia-Teilnehmer plane“. Weiter berichtete The Times of Israel, dass französischen Nachrichtendiensten bislang keine Hinweise auf die Drahtzieher vorliegen. Anfänglich seien Hardliner-Linke oder Umweltaktivisten verdächtigt worden, die nicht in Terrorabsicht handelten.
Sabotage gegen französische Bahn bei Olympia-Start: Geheimdienst arbeitet an Identifizierung der Täter
Erstmeldung vom 26. Juli: Paris – Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ist Frankreich von einem massiven Angriff auf die Schieneninfrastruktur erschüttert worden. Laut der französischen Bahn waren davon 800.000 Menschen betroffen. Die Regierung spricht von Sabotage und sucht nun die Drahtzieher.

Unbekannte hatten am frühen Freitagmorgen (26. Juli) Brandanschläge auf drei Anlagen des Schnellzugnetzes verübt. Viele Bahnverbindungen mit den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen müssten laut Frankreichs Bahngesellschaft SNCF gestrichen werden. Auch Verbindungen nach London und Deutschland waren betroffen. SNCF geht davon aus, dass die „Situation mindestens das ganze Wochenende anhalten“ dürfte. Aufwändige Reparaturen seien nötig.
Anschlag auf Bahnnetz in Frankreich: Premier Attal spricht von „koordinierten Sabotageakten“
Während in Paris die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden, kündigte Frankreichs Premierminister Gabriel Attal bei X an, dass „unsere Geheimdienste und unsere Strafverfolgungsbehörden mobilisiert werden, um die Täter dieser kriminellen Handlungen zu finden und zu bestrafen“. Attal sprach von „Sabotageakten“, die „vorbereitet und koordiniert“ worden seien. Der Pariser Staatsanwaltschaft zufolge drohen den Angreifern bis zu 20 Jahre Gefängnisstrafe und eine Geldstrafe zwischen 150.000 und 300.000 Euro.
Verkehrsminister Patrice Vergriete sah in den Anschlägen einen „skandalösen kriminellen Akt und einen massiven Angriff in großem Umfang, um das TGV-Netz lahmzulegen.“ Alles deute darauf hin, dass es sich um Brandanschläge handele. Regionalpräsidenten sprachen unterdessen von „Destabilisierungsversuchen“.
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Bahn-Mitarbeiter beobachten bei Wartungsarbeiten in der Nacht verdächtige Personen
Die Sabotageakte betreffen nicht nur Frankreich, wo heute die Olympischen Sommerspiele starten. Sie wirken sich auch auf umliegende Länder aus. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, fallen heute alle ICE- und TGV-Verbindungen von Paris über Kaiserslautern nach Mannheim und umgekehrt aus. Eurostar meldete der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass jeder vierte Zug zwischen Paris und London ausfällt.
Wer für die Angriffe auf das Bahnnetz verantwortlich ist, ist noch nicht klar. Der private französische Nachrichtensender BFM TV berichtete, dass in der Nähe einer Bahnanlage Menschen entdeckt worden seien, „die dort nichts zu tun haben“. Sie seien in der Nacht SNCF-Mitarbeitern aufgefallen, die Wartungsarbeiten durchführten. Sie haben die Polizei gerufen, die Verdächtigen haben allerdings in einem Transporter flüchten können. Vor Olympia 2024 galt in Paris die höchste Warnstufe. Am Tag vor der Eröffnung wurde ein 18-Jähriger wegen Terrorverdachts festgenommen. (mt)