Europawahl-Ergebnis in Bayern: Grüne verliert drastisch – AfD in einer Region besonders stark
Die Bayern wählen die in Teilen rechtsextreme AfD auf Platz zwei. Dabei fallen die Ergebnisse – je nach Landesteil – sehr unterschiedlich aus.
München – Lange Zeit an diesem Wahlabend hatten die Grünen noch ihr Trostpflaster: Ja, sehr große Verluste im Freistaat, die eigene bayerische Spitzenkandidatin verpasst den Einzug ins Europaparlament – aber immerhin noch Zweitplatzierter vor der AfD. Doch am Ende des Abends war auch dieser Silberstreif am Horizont dahin. Die AfD zieht klar an den Grünen vorbei und ist die zweitwichtigste Partei der Bayern für Europa.
Europawahl-Ergebnis in Bayern: AfD in Ostbayern stark – München wählt linksliberal
Das vorläufige Ergebnis für Bayern zeigt ein klares Bild: CSU kommt auf 39,7 Prozent, dahinter die AfD mit 12,6 Prozent, anschließend die Grünen mit 11,8 Prozent. SPD schaffte es nur auf 8,9 Prozent, die Freien Wähler geben sich mit 6,8 Prozent zufrieden. FDP kommt auf 3,9 Prozent, die Linke nur auf 1,4 Prozent. Dafür konnte die kleine Volt-Partei 2,4 Prozent verzeichnen und das Bündnis Sahra Wagenknecht sogar 3,8 Prozent.
Regional fallen die Ergebnisse für die Europawahl sehr unterschiedlich aus. München etwa straft zwar die Grünen genauso klar ab, wählt aber deutlich proeuropäischer als der restliche Freistaat. Im Bayerwald-Landkreis Regen in Niederbayern holt die AfD über 20 Prozent. Grundsätzlich schneidet die AfD im Kernoberbayern sowie in der Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen verhältnismäßig schlecht ab. An den ländlichen Rändern aber, in Westschwaben wie Ostbayern sehr stark. Besonders in Niederbayern wählten viele die AfD. Die stärksten AfD-Ergebnisse im Überblick:
Stärkste AfD-Ergebnisse bayernweit
- Regen: 20,2 (Niederbayern)
- Freyung-Grafenau: 19,7 (Niederbayern)
- Dingolfing-Landau: 18,8 (Niederbayern)
- Cham: 18,6 (Oberpfalz)
- Deggendorf: 18,1 (Niederbayern)
- Kreis Passau und Dillingen an der Donau: 17,9 (Niederbayern/Schaben)
- Günzburg: 17,7 (Schwaben)
- Kreis Bamberg: 17,2 (Oberfranken)
- Stadt Schweinfurt: 17,2 (Unterfranken)
- Wunsiedel: 17,1 (Oberpfalz)
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Interessanterweise verzeichnen die AfD-starken Regionen auch noch CSU-Ergebnisse, die an alte Zeiten erinnern, mit Werten zwischen 45 und 48 Prozent. Bei den Grünen zeigt sich freilich ein anderes Bild. Sie bleiben trotz herber Verluste in den Städten stark. In München, Erlangen und Würzburg kommen die Grünen auch 2024 über 20 Prozent, werden aber überall wieder auf den zweiten Platz nach der CSU verwiesen. 2019 sah das in Erlangen und München anders aus. Auch in Regensburg bekommen die Grünen noch knapp 20 Prozent (19,4).