„Immer wiederkehrendes Problem“
Vandalismus am Landschaftssee – Unbekannte zerstören Vogelbeobachtungshäuschen.
Scherben rund um das Vogelbeobachtungshäuschen, herausgerissene Halterungen für die Info-Blätter, leere Bier- und Schnapsflaschen, umgetretene Straßenpfosten, die auf dem Hügel am Landschaftssee verteilt lagen, und jede Menge Müll: Vandalen haben am vergangenen Wochenende an der Schinderkreppe ihr Unwesen getrieben.
Überall liegen Scherben herum
Ein Dachauer, der nicht genannt werden möchte, wollte am Sonntagnachmittag – nachdem er beim ASV beim Fußball zugeschaut hatte – einen kurzen Abstecher zum Landschaftssee machen. Er radelte zum Vogelbobachtungshäuschen. „Schon draußen lagen überall Scherben herum“, berichtet er. Außerdem waren die Prospektboxen, die an dem Häuschen angeschraubt waren, mutwillig herausgerissen. Innen „ist offenbar eine wilde Party mit Schnaps und Bier gefeiert worden“, ein Bierträger stand auch herum.
„Ärgere dich nicht“, dachte sich der Dachauer und radelte den Hügel hinauf. Dort fand er Straßenpfosten in der Wiese verstreut, insgesamt vier Stück, und weiteren Müll. „Ich habe alles eingesammelt und oben am Berg neben den Abfalleimer gelegt.“ Er schickte der Stadt Dachau die Fotos und bat darum, dass die Sachen abgeholt werden.
Dass eine Party gefeiert wird, sei ja vielleicht noch in Ordnung, aber die Zerstörungswut könne der Dachauer nicht verstehen. Das ärgert vor allem die Menschen, die an dem Landschaftssee Erholung suchen, Vögel beobachten wollen und sich möglicherweise über die Tiere am See informieren wollen. Und die Straßenbegrenzungspfosten an der Straße herauszureißen und dann den Berg hinaufzutragen – „was macht das für eine Arbeit“!
Stadtbaumeister ärgert sich
Die Stadt kann den Ärger des Dachauers nachvollziehen. Stadtbaumeister Moritz Reinhold ärgert sich ebenfalls, zumal der jüngste Fall bei weitem kein Einzelfall ist. „Im Bereich der Schinderkreppe und am Stadtweiher kommt derartiger Vandalismus leider immer wieder, in unterschiedlichem Umfang vor.“

Anzeige erstatten werde die Stadt aber nicht. Der Schaden sei „vergleichsweise gering“, die drei zerstörten Flyerboxen hätten einen Gesamtwert von etwa 30 Euro und müssten nun ersetzt werden. Die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Stadtgrün hätten in einer einstündigen Aufräumaktion die Spuren des Vandalismus beseitigt. Bemerkenswert, so Stadtbaumeister Reinhold: Sämtliche Pfandflaschen und der Bierkasten waren zum Zeitpunkt des Eintreffens des städtischen Aufräumtrupps bereits verschwunden.
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Wobei es gar nicht immer Vandalismus ist, was die Stadt-Mitarbeiter zu langen Einsätzen nötigt. Reinhold: „Ein erhebliches Müllaufkommen beobachten wir vor allem während der Badesaison auf der Liegewiese am Stadtweiher. Hier kommt es auch regelmäßig zu Vandalismus im Bereich der Grills und Abfalleimer.“

Insofern findet er es „bedauerlich, dass gemeinschädliche Sachbeschädigung ein immer wiederkehrendes Problem darstellt, dem sich die Kommunen in ganz Deutschland zunehmend stellen müssen“.
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