Rauchen lässt Gehirn schrumpfen – Risiko für Alzheimer erhöht
Tabakkonsum kann nicht nur der Lunge, sondern auch dem Gehirn schaden und das Risiko für Erkrankungen erhöhen. Die Folgen des Rauchens zählen zu den häufigsten vermeidbaren Todesursachen.
Chronische obstruktive Lungenkrankheit (COPD), Lungenkrebs oder Bronchialkarzinom: Rauchen und Tabakrauch fördern die Entstehung von schweren Erkrankungen. Beim Rauchen einer Zigarette beziehungsweise Verbrennen von Tabak entsteht Teer, der krebserregende Stoffe enthält. Wissenschaftler haben jedoch festgestellt, dass Rauchen nicht nur die Lunge schädigt und das Risiko einer Herzschwäche erhöht. Auch das Gehirn leidet unter den giftigen Substanzen im Zigarettenrauch.
Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Demenzrisiko entdeckt
Ein Forschungsteam der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri hat im Rahmen einer Studie aufgedeckt, dass regelmäßiges Rauchen zu einer Verkleinerung des Gehirns führt. Insbesondere die graue Substanz im Gehirn, die überwiegend aus den Zellkörpern von Nervenzellen besteht, sei betroffen.
Die Wissenschaftler analysierten Daten von einer halben Million Briten, die zwischen 2006 und 2010 befragt worden waren. Zudem wurden Blutproben für genetische Untersuchungen entnommen. Bei 32.094 Probanden hatte man zusätzlich eine Kernspintomografie durchgeführt, um das Gehirnvolumen zu messen. Die Forscher verglichen diese Daten mit den Angaben zum Rauchverhalten. Das Ergebnis war eindeutig: Tägliche Raucher hatten im Durchschnitt ein um 3360,95 Kubikmillimeter kleineres Gehirn – die graue Substanz schrumpfte um rund 2964,18 Kubikmillimeter.
Warum Rauchen das Gehirn schrumpfen lässt
Je mehr und je länger eine Person rauchte, desto kleiner war ihr Gehirn. Mit jedem weiteren Jahr des Rauchens schien das Volumen weiter abzunehmen. Frühere Studien hatten zwar gezeigt, dass bei manchen Menschen bestimmte Genvarianten dazu führen, dass sie mit dem Rauchen beginnen. Doch die „Rauchergene“ würden das Gehirnvolumen nicht direkt beeinflussen, vielmehr seien die beim Rauchen inhalierten Substanzen für den Schrumpfungsprozess verantwortlich.
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Diese würden zum Verlust von Millionen Nervenzellen im Gehirn führen, was letztlich das Risiko für eine Alzheimer-Demenz erhöhe. Das Schrumpfen des Gehirns lässt sich zwar aufhalten, sobald man mit dem Rauchen aufhört. Doch die verlorene Substanz an Nervenzellen im Gehirn ist irreversibel, das heißt, der Schaden im Gehirn kann nicht rückgängig gemacht werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.