„Das kratzt am Ego“ – Trump wegen schlechter Umfragewerte genervt

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Seine Politik kommt nicht so gut an, wie von ihm erwartet: US-Präsident Donald Trump wird in Umfragen abgewatscht. © SAUL LOEB / AFP

Der US-Präsident Donald Trump erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Sender Fox News. Er zweifelt die dort veröffentlichten Umfragewerte an.

Washington D. C. – Der US-Präsident Donald Trump hat noch bei dem Wahlkampf große Dinge versprochen. Die Umfragewerte von Trump sind nach fast 100 Tagen im Amt aber deutlich gesunken. Seine Zustimmungsraten liegen nur noch bei rund 40 Prozent. Bei dem Schlüsselthema Wirtschaft verzeichnet der Republikaner besonders schlechte Werte. Der Politikwissenschaftler Klemens Fischer sagte im Interview mit ntv am Freitag (25. April), es sei ein Fehler Trumps gewesen, die großen Versprechungen vorab gemacht zu haben.

Am ersten Tag nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus unterzeichnete Trump eine Rekordzahl von 26 Dekreten. Dabei ordnete er unter anderem den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an und begnadigte die Kapitol-Angreifer, die im Januar 2021 den Kongress gestürmt hatten. Auch seine Zollpolitik sorgte weltweit für Aufsehen und schuf Unsicherheit.

Donald Trump verärgert über Fox News: Schlechte Umfragewerte treffen den Republikaner

Nach den verhängten Zöllen, scharfer Migrationspolitik und einem neuen Kurs im Ukraine-Krieg, ist Trump in den ersten Wochen seiner Amtszeit unbeliebter geworden. Wie viele andere Forschungsinstitute machte auch der konservative Sender Fox News eine Umfrage. Der 78-jährige Republikaner ist über die Ergebnisse des Senders verärgert, da er aktuell einen niedrigen Zustimmungswert erzielt hat. Laut der Fox News-Umfrage unter amerikanischen Wählern, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, lag die Zustimmung zur Arbeit des Präsidenten bei 44 Prozent. Im Vergleich zum März bedeutet das einen Rückgang um fünf Prozentpunkte. Damit liegt der aktuelle Wert des Republikaners auch einen Punkt unter seinem damaligen Höchstwert von 45 Prozent nach den ersten 100 Tagen im Jahr 2017.

Fox News berichtete, dass Trumps Zustimmungswerte zu Beginn seiner Amtszeit niedriger ausfallen als die seiner Vorgänger: Joe Biden erreichte zum selben Zeitpunkt 54 Prozent, Barack Obama 62 Prozent und George W. Bush sogar 63 Prozent. Seine schlechten Umfragewerte scheinen Trump nicht kalt zu lassen. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social schrieb er: „Rupert Murdoch hat mir seit Jahren gesagt, dass er seinen FoxNews, Trump hassenden, gefälschten Meinungsforscher loswerden wird, aber er hat es nie getan, aber er hat es nie getan. Dieser Meinungsforscher hat mich und MAGA jahrelang falsch eingeschätzt.“ Trump fügte hinzu: „Und wenn er schon dabei ist, sollte er auch gleich das China-liebende Wall Street Journal verändern. Es nervt!!!“

„Viele Versprechungen – wenig umgesetzt“: Experte erklärt Trumps Vertrauensverlust

Anfang April verhängte Trump drastische Zölle gegen alle Handelspartner der USA, was die Börsen in einen Abwärtstrend stürzte. Bei einem Treffen mit republikanischen Parlamentariern am 8. April äußerte der Präsident sich in einer derben Formulierung und freute sich darüber, dass zahlreiche Länder neue Handelsbedingungen mit seiner Regierung aushandeln wollten. Doch angesichts der Panikreaktionen von Anlegern sah sich Trump gezwungen, in seiner aggressiven Zollpolitik mehrere Rückzieher zu machen.

Der Politikwissenschaftler Klemens sprach in einem Interview mit ntv über die sinkenden Werte von Trump. „Viele Versprechungen – wenig umgesetzt, und nach 100 Tagen beginnen die Leute langsam aufzuwachen und zu fragen, was hat er uns wirklich gebracht?“, sagte er. Die fallenden Zustimmungswerte werden Trump jedoch wohl nicht kaltlassen. „Mit einem Menschen, der so ein großes Ego hat und eigentlich geliebt werden will, weil er ja immer sagt, welche großartigen Dinge er für die Menschen macht [...], das kratzt gewaltig an seinem Ego.“

Umfragen zeigen: Trumps Beliebtheit sinkt deutlich nach Amtsantritt

Eine Umfrage des Instituts YouGov für das Nachrichtenmagazin Economist sieht Donald Trump bei 41 Prozent Zustimmung. Zu seinem Amtsantritt am 20. Januar hatte ihn noch jeder zweite US-Bürger unterstützt. Laut dem Pew Research Center sind nur noch 40 Prozent der Befragten in den USA mit dem Republikaner zufrieden. Im Februar waren es noch 47 Prozent. 

Etwas höhere Werte hatte kürzlich das Gallup-Institut ermittelt. In der am Gründonnerstag veröffentlichten Umfrage kam Trump noch auf 45 Prozent Zustimmung. Dennoch ist der Republikaner laut Gallup der unbeliebteste US-Präsident seit dem Zweiten Weltkrieg nach drei Monaten im Amt. (jal/afp/dpa)

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