Forscher machen ungewöhnliche Entdeckung im Pazifik – sie könnte Erklärung für mysteriöse Klima-Phänomene sein

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Ein neu entdecktes Phänomen im Pazifik soll Klimaveränderung erklären. Zudem könnte das „neue El Niño“ Einfluss auf das globale Wetter haben.

Reading – Im Ozean stoßen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer wieder auf neue Entdeckungen. So ist es Forschenden gelungen, den größten Hai der Welt zu filmen. Sie finden jedoch auch Phänomene, die mit dem menschlichen Auge zunächst nicht sichtbar sind. So etwa ein neues Wetterphänomen, das der Wetterlage El Niño ähnelt.

Neues Klimaphänomen im Pazifik: Forschende entdecken „neues El Niño“

El Niño und La Nina haben Einfluss auf das globale Wetter. Dabei sorgt El Niño, der regelmäßig auftritt, für hohe Temperaturen im zentralen und östlichen Pazifik. Eine kürzlich entdeckte Wettererscheinung könnte jedoch Temperaturschwankungen hervorrufen, die sich auf die gesamte südliche Hemisphäre erstrecken. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie, die am 6. Juli im Journal of Geophysical Research: Oceans veröffentlicht wurde.

Forschende haben ein ähnliches Klimaphänomen wie El Niño im Pazifik gefunden. © imageBROKER/Andrey Nekrasov/IMAGO

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als „Southern Hemisphere Circumpolar Wavenumber-4 Pattern“, auf Deutsch: „Zirkumpolare Wellenzahl-4-Muster der südlichen Hemisphäre“. Balaji Senapati, Hauptautor der Studie an der University of Reading, erklärt: „Diese Entdeckung ist wie die Entdeckung eines neuen Schalters im Klima der Erde. Sie zeigt, dass ein relativ kleiner Bereich des Ozeans weitreichende Auswirkungen auf globale Wetter- und Klimamuster haben kann“.

„Neues El Niño“: Wissenschaftler entdecken unbekanntes Klimamuster im Pazifik

Die Forscherinnen und Forscher simulierten 300 Jahre Klimabedingungen mithilfe von hoch entwickelten Klimamodellen. Durch die Kombination verschiedener Komponenten in einem Modell konnten sie ein umfassendes Bild des Erdklimasystems erstellen. Die Analyse der simulierten Daten ermöglichte es ihnen, ein wiederkehrendes Muster von Temperaturschwankungen an der Meeresoberfläche rund um die südliche Hemisphäre zu erkennen.

Dieses Wetterphänomen ähnelt einer globalen Kettenreaktion. Es erzeugt vier wechselnde warme und kühle Zonen in den Ozeanen, die einen vollständigen Kreis in der südlichen Hemisphäre bilden. Dieser Kreis beginnt in der Nähe des Ozeans vor Australien und Neuseeland. Veränderungen der Meerestemperaturen in diesem Bereich lösen einen Welleneffekt in der Atmosphäre aus. Dabei entstehen wellenförmige Muster, die sich, angetrieben von starken Westwinden, um die gesamte südliche Hemisphäre bewegen.

Klimavorhersagen verbessern: „Neues El Niño“ im Pazifik entdeckt

Die Bewegung der atmosphärischen Welle beeinflusst die Meerestemperaturen und erzeugt die vier warmen und kühlen Zonen. Wenn die Welle die Windmuster verändert, wird die Wärmeübertragung zwischen Ozean und Luft beeinflusst. Dies führt zu Veränderungen in der Tiefe der oberen Schicht des wärmeren Wassers im Ozean, was Temperaturschwankungen verstärken oder abschwächen kann.

„Senapati betont: „Das Verständnis dieses neuen Wettersystems könnte die Wettervorhersage und Klimavorhersage erheblich verbessern, insbesondere in der südlichen Hemisphäre. Es könnte helfen, Klimaveränderungen zu erklären, die bisher geheimnisvoll waren, und könnte unsere Fähigkeit verbessern, extreme Wetter- und Klimaereignisse vorherzusagen“. Das „neue El Niño“ tritt unabhängig von El Niño und La Nina auf. Daher vermuten die Forscherinnen und Forscher, dass dieses neu entdeckte Muster schon immer ein Bestandteil des Erdklimas war, aber erst jetzt entdeckt wurde. (vk)

Auch interessant

Kommentare