Aschaffenburg-Täter sollte laut Herrmann aus Deutschland ausreisen – Scholz spricht von „Terror-Tat“

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Nach dem Messerangriff in Aschaffenburg wird klar: Der Täter hätte eigentlich aus Deutschland ausreisen sollen. Kanzler Scholz meldet sich zu Wort.

Aschaffenburg – Deutschland blickt in den Norden Bayerns: In Aschaffenburg kam es am Mittwoch zu einem brutalen Vorfall. Ein 28-jähriger Afghane griff eine Gruppe von Kindergartenkindern an. Ein zweijähriges Kind starb, genauso wie eine 41-jährige Person, die offenbar versuchte, den Angriff zu unterbinden. Nach der Tat kommen immer mehr Details zum Täter und Ablauf ans Licht. Am Mittwochabend äußerte sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann mit brisanten Details.

Der Messerangreifer sei laut dem CSU-Minister in psychiatrischer Behandlung gewesen und sollte aus Deutschland ausreisen. Der 28-jährige Afghane sei in der Vergangenheit mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen, jeweils in psychiatrische Behandlung gekommen und wieder entlassen worden, sagte Herrmann am Mittwoch in Aschaffenburg. Im Dezember sei seine Betreuung angeordnet worden.

Messerangriff in Aschaffenburg: Täter sollte laut Herrmann ausreisen

Nach Deutschland eingereist sei der Mann Mitte November 2022. Vor rund anderthalb Monaten habe er seine freiwillige Ausreise schriftlich angekündigt. Sein Asylverfahren sei daraufhin eingestellt worden, und er sei zur Ausreise aufgefordert worden.

Nach dem Messerangriff in Aschaffenburg reiste Innenminister Joachim Herrmann zum Tatort. © dpa | Ralf Hettler + dpa | Daniel Vogl

Laut Herrmann hatte der Mann am Mittwochmittag in einem Park „unvermittelt und gezielt“ eine Kindergartengruppe mit einem Küchenmesser angegriffen. Er tötete demnach einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann, der die Kinder schützen wollte. Mehrere Menschen wurden dem Minister zufolge teils schwer verletzt, darunter auch ein zweijähriges Mädchen. Der Angreifer sei nach der Tat von Passanten verfolgt und zwölf Minuten nach der Tat von Polizisten festgenommen worden, sagte Herrmann.

Scholz meldet sich zu Messerangriff in Aschaffenburg – und spricht von „Terror-Tat“

Ebenfalls meldete sich Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort. Er forderte Aufklärung von den Behörden, warum der Täter noch in Deutschland war. „Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen“, sagte der SPD-Politiker laut einer Mitteilung. „Von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht.“

Scholz drückte Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl aus und sprach von einer unfassbaren „Terror-Tat“. „Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen - es reicht nicht zu reden.“ Ein Polizeisprecher schloss allerdings bereits gegenüber dem Spiegel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus, dass es sich um einen terroristischen Hintergrund handele. (han/dpa/AFP)

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