Das Alkoholfreie aus Tegernsee kommt: Neues Bier soll Ende März auf den Markt
Voraussichtlich Ende März wird das Tegernseer Brauhaus erstmals ein alkoholfreies Bier auf den Markt bringen. Damit folgt das Traditionsunternehmen einem allgemeinen Trend.
Tegernsee – Ein wenig müssen sich die Fans des alkoholfreien Bieres noch gedulden. Doch voraussichtlich im März nächsten Jahres wird das Tegernseer Brauhaus mit einem Alkoholfreien an den Start gehen, wie dessen Geschäftsführer Christian Wagner auf Nachfrage bestätigt. Vorbei sei die lange Experimentierphase mit dem untergärigen Bier, der Markteinführung Ende März stehe wohl nichts mehr entgegen, sagt Wagner. Sein Ziel sei es, „ein besonders herausragendes alkoholfreies Bier zu brauen“. Dieses Vorhaben erfordere sehr viel Fingerspitzengefühl und eine große Anzahl von Brauversuchen.
„Die Rohstoffe Wasser, Braumalz, Hopfen und Hefe geben uns eine Vielzahl von Geschmacksmöglichkeiten. Die große Kunst unserer Braumeister besteht darin, dass nach der Entalkoholisierung das alkoholfreie Tegernseer Helle besonders süffig schmeckt und den von uns gewünschten Charakter aufweist“, betont Wagner. Bei der Entalkoholisierung werde eine Technik in einer neuen Anlage verwendet, bei der der Alkohol bei geringen Temperaturen in einem Vakuum schonend entzogen wird. Sein Brauhaus wolle das „Tegernseer Hell Alkoholfrei“ anfangs im Kernmarkt rund um Tegernsee, in der Münchner Gastronomie und auch im Getränkehandel platzieren. Im Ergebnis, so Wagner, erwarte er „nach einer gewissen Anlaufzeit“ einen Anteil am Absatz von etwa drei bis fünf Prozent.
Alkoholfreies Bier: Markt in acht Monaten um sechs Prozent gewachsen
Damit würde das Brauhaus Tegernsee voll im Trend liegen, erklärt Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund. „Der Markt für alkoholfreies Bier und alkoholfreie Biermischgetränke ist nach wie vor ein Lichtblick.“ Er sei in den ersten acht Monaten dieses Jahres in Bayern um knapp sechs Prozent gewachsen, sagt Ebbertz. Damit ist der Zuwachs höher als bei alkoholhaltigen Bieren. Das Null-Promille-Bier gewinnt kontinuierlich Anteile am Gesamtmarkt. „Deshalb kann man sich diesem Trend nicht verschließen“, meint Ebbertz. Der Brauerbund gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres der Anteil am Gesamtmarkt bei etwa zehn Prozent liegen wird. Ebbertz sagt: „Für Furore sorgt auch das alkoholfreie Weißbier mit einem Anteil von 60 Prozent bei den alkoholfreien Sorten. Der Weißbieranteil sinkt allerdings in dem Maße, in dem alkoholfreie untergärige Biere zulegen, wie es auch das Brauhaus Tegernsee auf den Markt bringen will.“
Einer ist über die anstehende Neuheit besonders erfreut: Peter Hubert, Wirt des Tegernseer Bräustüberls und der Schlosswirtschaft. Er erlebt nach eigenen Worten „eine starke Nachfrage nach alkoholfreien Bieren“. Sehr begehrt sei bei ihm auch das alkoholfreie Weißbier. „Man folgt damit dem Trend, der nun mal da ist: gesünder und leichter“, sagt Hubert. Dies sei auch anderswo zu beobachten. „Ich glaube, dass das alkoholfreie Helle sicherlich einschlagen wird.“ Vom Geschmack ist Hubert schon jetzt überzeugt, auch wenn er das künftige Alkoholfreie des Brauhauses noch nicht probieren konnte. Bald dürfte die Gelegenheit auch für Hubert kommen.
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Die Stiftung Warentest attestierte im Mai: „Seit Einführung der ersten alkoholfreien Biere in Ost- und Westdeutschland in den 70er-Jahren ist ihre Marktbedeutung gerade in den letzten Jahren stark gewachsen. Allein von 2014 bis 2023 legte der Pro-Kopf-Konsum von jährlich knapp drei Litern auf fast fünf Liter zu, während der von alkoholhaltigem Bier von 99 auf 83 Liter sank.“ Gründe dafür sind laut Branche gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und die Suche nach einer herberen Alternative zu süßer Limo. kw