Die Grünen bieten einen Bewerber fürs Bürgermeisteramt in Rottach-Egern auf: Michael Mayr stellt sich im März kommenden Jahres zur Wahl. Der Spenglermeister will sich für den Schutz der Natur einsetzen.
Rottach-Egern – Auch die Grünen bieten einen Bürgermeisterkandidaten für Rottach-Egern auf: Michael Mayr (55), selbstständiger Spenglermeister und seit 2022 als Nachrücker Mitglied des Gemeinderats. Bei der Aufstellungsversammlung im Mesner Gütl kürte ihn der Ortsverband Tegernseer Tal einstimmig zu seinem Kandidaten. „Ich werde mit viel Herzblut und Engagement für meine Ziele im Wahlkampf eintreten“, erklärte Mayr.
Er ist der dritte Bewerber, der die Nachfolge des amtierenden CSU-Bürgermeisters Christian Köck (54) antreten will. Köck verabschiedet sich aus dem Amt, die CSU hat Sebastian Kölbl (32) als ihren Kandidaten nominiert. Bereits im April hatte Stefan Niedermaier (52) als Vertreter der Gruppierung Blitz seinen Hut in den Ring geworfen. Offiziell soll er bei einer Versammlung am 2. Dezember aufgestellt werden. Auch Kölbl und Niedermaier gehören dem Gemeinderat an.
Es war bei einer von dessen Sitzungen, als Mayr sich entschloss, selbst für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Es ging um den Bau eines großen Parkplatzes. „Wir wollten mehr Schatten und Grün“, erinnert sich Mayr. „Aber der Beschluss ging mal wieder voll an unserer Linie vorbei.“ Dies sei öfter der Fall, obwohl die kleine Rottacher Grünen-Fraktion nicht zu „den linken Grünen“ zähle: „Wir arbeiten gerne mit.“
Neben Mayr gehört Thomas Tomaschek, Landratskandidat seiner Partei, der Fraktion an. Ein Ziel sei es, die Zahl der Grünen-Gemeinderäte auf drei zu vergrößern, meint Mayr. Bei der Versammlung stellte der Ortsverband auch eine Liste für die Gemeinderatswahl auf (Bericht folgt). Tomaschek, Vorsitzender der Grünen im Tal, freut sich über das Engagement seines Gemeinderatskollegen. Schon deshalb, weil eine echte Auswahl an Kandidaten wichtig sei. Vor allem aber stelle Mayr einen echten Gegenpol zu den anderen Bewerbern dar.
Einsetzen will sich Mayr für Natur und Lebensqualität, für Tempolimits zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern, für bezahlbaren Wohnraum und den Schutz der Landschaft. Er wünscht sich einen Solarpark auf Rottacher Flur, will Photovoltaik auf Freiflächen und auch am Balkon erlauben.
In seiner Freizeit ist Mayr gern in den Bergen unterwegs, spielt Eishockey und reist viel. In Rottach hat er eine eigene Spenglerei, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Der Rottacher Gemeinderat, findet Mayr, sei schon sehr konservativ. Teils habe er das Gefühl, einer Autolobby gegenüberzusitzen. Überdies werde zu Vieles in nicht öffentlichen Sitzungen abgehandelt. So wie damals der Neubau des Rathauses. Seine Theorie: Hätte man die Bürger früher informiert, wäre es kaum zum Bürgerbegehren gekommen. Auf der Liste seiner Wahlversprechen steht der Punkt: direkter Bürgerdialog vor jeder Gemeinderatssitzung.
jm