Siko-Paukenschlag: Selenskyj kommt angeblich nach München – Genaueres noch geheim
2022 war Wolodymyr Selenskyj bei Münchner Siko zu Gast – Tage später begann der Ukraine-Krieg. Nun könnte der nächste Besuch anstehen.
München – Die Münchner Sicherheitskonferenz wird einem Bericht zufolge einen viel beachteten Gast begrüßen können – mutmaßlich unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen: Wolodymyr Selenskyj plane eine Visite im Umfeld der „Siko“, berichtete der Tagesspiegel am Mittwoch (7. Februar) unter Berufung auf „übereinstimmende Informationen“.
Die Konferenz findet vom 16. bis 18. Februar statt – wie üblich schwerpunktmäßig im Hotel Bayerischer Hof. Ein genauer Ablauf und der Zeitplan des mutmaßlichen Selenskyj-Besuchs seien aus Sicherheitsgründen noch Verschlusssache, berichtete das Blatt. Der Chef des Treffens, Christoph Heusgen, bestätigte einstweilen zumindest: „Eine Einladung an Selenskyj wurde ausgesprochen.“
Münchner Siko zuletzt von Ukraine-Krieg dominiert: Selenskyj wenige Tage vor dem Überfall zu Gast
Eine offizielle Teilnehmerliste für die Sicherheitskonferenz 2024 gibt es noch nicht. Eröffnen soll das Treffen aber UN-Generalsekretär Antonio Guterres – es gehe darum, sich „um die Weltordnung insgesamt zu kümmern“, begründete Heusgen dies in einem Interview. Bekannt ist auch, dass „hochrangige Zusagen“ aus Israel eingegangen sind. Vertreten seien auch „beinahe alle anderen Länder“ der Nahost-Region, sagte der Siko-Chef der dpa.
Im Jahr 2023 hatte Selenskyj per Schalte zu den Siko-Teilnehmern gesprochen. Im Februar 2022, unmittelbar vor Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, war der Staatschef noch persönlich nach München gereist. Formal für ein Gespräch zum Thema „Ukraine und die Europäische Sicherheitsarchitektur“. Hinter den Kulissen dürfte es schon damals zweifelsohne um die Bedrohung aus Russland gegangen sein.

Vier Tage nach der Siko 2022 marschierten Russlands Truppen in der Ukraine ein. Bei der Konferenz waren erstmals keine Vertreter des Kreml dabei – Moskau verzichtete aus freien Stücken. 2023 verzichteten die Organisatoren dann offiziell auf eine Einladung an Russland. Der Ukraine-Krieg war natürlich dennoch Hauptthema in München.
Selenskyj in München? Ukraine ringt weiter um Militärhilfe aus dem Westen
Selenskyj war zuletzt im Dezember überraschend in Deutschland gesichtet worden – für einen Kurzbesuch in einem US-Truppenstützpunkt in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden. Der letzte größere Besuch des ukrainischen Präsidenten hatte im Mai 2023 stattgefunden. Selenskyj traf sich damals mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin und nahm in Aachen den Karlspreis entgegen.
Meine news
Sollte er nun tatsächlich zur Sicherheitskonferenz nach München reisen, dürfte ein Thema ganz weit oben auf der Agenda stehen: weitere Militärhilfen für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland. Das ringt weiterhin unter anderem mit Munitionsmangel. Zuletzt soll sich die Armee auf den Ausbau von Befestigungsanlagen verlegt haben. Im Sommer war noch eine erfolgreiche Gegenoffensive erhofft worden. (fn)