Satellitenbilder enthüllen geheime Atomraketen-Basis in Nordkorea mit enormem Bedrohungspotenzial

Eine bislang geheime nordkoreanische Militärbasis ist eine "potenzielle nukleare Bedrohung" für große Teile der Welt. Das Center for Strategic and International Studies (CSIS) aus Washington hat in einem Bericht die Existenz des Raketenstützpunkts enthüllt. 

Die Sinpung-dong-Basis kann offenbar bis zu neun atomwaffenfähige interkontinentale ballistische Raketen beherbergen. Um welche Raketen es sich genau handelt, ist nicht eindeutig, das CSIS geht aber von Hwasong-15 oder Hwasong-18 aus. Sie haben eine Reichweite von 13.000 beziehungsweise 15.000 Kilometern. Damit können sie problemlos zum Beispiel Berlin oder Washington treffen.

Die Basis verfügt dem Bericht zufolge auch über mobile Abschussvorrichtungen. Sie können im Fall eines generischen Angriffs an andere Standorte verlegt werden, von wo aus sie dann schnell feuern können.

Nordkoreas Atomraketenstützpunkt ist gut versteckt

Dass der Raketenstützpunkt bislang unentdeckt geblieben ist, liegt zum einen daran, dass Nordkorea ihn nie offiziell bestätigt hat. Zum anderen wurden laut CSIS die Gebäude auf dem Gelände mit Bäumen und Sträuchern bedeckt, damit sie auf Satellitenbildern nicht zu sehen sind. Es gab jedoch eine Chance, die Basis zu entdecken: im Winter, "wenn die Vegetation spärlich ist", heißt es in dem Bericht.

Der Bau des 22 Quadratkilometer großen Stützpunkts wurde Satellitenbildern zufolge 2004 gestartet. Seit 2014 ist er laut CSIS in Betrieb. Die Basis liegt in einem Tal rund 27 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. 

Nähe zu China soll Angreifer abschrecken

Die Analysten glauben, dass die Lage nicht zufällig gewählt ist: Gegner wie zum Beispiel die USA könnten so eher vor einem Angriff zurückschrecken, weil sie dann befürchten müssten, dass sie unbeabsichtigt auch China treffen und das Land so mit in einen Krieg ziehen.

Die Basis ist laut CSIS offenbar Teil des Plans von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die militärischen Fähigkeiten des Landes erheblich zu verbessern. Neben dem Stützpunkt Sinpung-dong gibt es schätzungsweise weitere 15 bis 20 geheime Basen. Experten gehen davon aus, dass Nordkorea zwischen 40 und 50 Atomsprengköpfe besitzt.

Kim Jong Un bedroht nicht nur die USA regelmäßig, sondern vor allem den Nachbarstaat Südkorea. Im vergangenen Jahr hatte der Machthaber seiner Armee Kriegsvorbereitungen befohlen. Der Krieg könne nun „jederzeit“ ausbrechen.