Geht jetzt alles ganz schnell? Trump spricht von Ukraine-Friedenstruppen – Putin angeblich eingeweiht
Es sind die ersten diplomatischen Annäherungen des Westens mit Russland – oder besser Trumps mit Putin. Kommt das Ende des Ukraine-Kriegs?
Washington, D.C. – Im Ukraine-Krieg ist der Kurs ganz auf Diplomatie. Auf jeden Fall zwischen den USA und Russland. Nach Aussage von US-Präsident Donald Trump wäre Russlands Präsident Wladimir Putin mit europäischen Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine einverstanden. „Ja, er würde das akzeptieren“, sagte der Republikaner auf Nachfrage am Rande eines Besuches von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in Washington. Er habe mit Putin darüber geredet.
Macron bestätigte, dass Gespräche zur Konfliktlösung im Gange seien. Ziel sei es, ein Friedensabkommen zu schließen und den Wiederaufbau der Ukraine mit entsprechenden Sicherheitsgarantien zu ermöglichen. „Dabei haben wir eine Rolle zu spielen“, sagte er laut der Übersetzung einer anwesenden Dolmetscherin.
Trump will keinen dritten Weltkrieg: Verhandlungen zwischen USA und Russland – ohne Ukraine
Zwischen der amerikanischen und russischen Regierung sind aktuell nicht nur Telefonate gang und gäbe. Am 18. Februar kamen Vertreter aus den USA und aus Russland in Riad zusammen, um über die Zukunft der Ukraine und ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin. Am Dienstag (25. Februar) findet das zweite Treffen zwischen dem US-Außenminister Marco Rubio und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow statt. Vertreter der Ukraine und der EU waren nicht eingeladen.
Trump kündigte an, sich noch in dieser oder der kommenden Woche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington zu treffen. Dabei gehe es um eine Vereinbarung zum US-Zugang zu Rohstoffen in der Ukraine, die Selenskyj persönlich unterzeichnen wolle. „Wir kommen einer Einigung sehr nahe“, erklärte Trump. „Wir helfen der Ukraine, so wie noch niemand zuvor der Ukraine geholfen hat“, sagte der US-Präsident. Er wolle nicht, dass der Krieg in der Ukraine zu einem dritten Weltkrieg ausarte.
Trump hatte gemeinsam mit Macron von Washington aus mit den Kollegen aus der Gruppe der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) gesprochen. An dem Gespräch nahm auch Selenskyj in Kiew teil. Er forderte Trump dabei zu einem recht schnellen Treffen auf. „Wir müssen uns so schnell wie möglich treffen, um die Bedingungen für die Friedens- und Sicherheitsgarantien zu bestimmen“, sagte der Ukrainer in der Schalte gemäß einer Meldung von Interfax-Ukraine.
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Rohstoffvertrag zwischen USA und Ukraine: Unterschrift steht noch aus
Die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über das Abkommen zum US-Zugang zu ukrainischen Rohstoffen laufen bereits seit Wochen. Selenskyj hatte zunächst gezögert, da die ursprünglichen Bedingungen für die Ukraine als nachteilig galten und keine Sicherheitsgarantien enthielten – eine zentrale Forderung Kiews. Ob der überarbeitete Entwurf diese nun berücksichtigt, blieb zunächst unklar.
Laut Informationen des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat die Regierung in Kiew mittlerweile eine endgültige Fassung des Rahmenvertrags über den Zugang zu ukrainischen Rohstoffen an Washington übermittelt. Die Rohstoffvorkommen in der Ukraine gelten als strategisch bedeutsam und wirtschaftlich äußerst lukrativ. Experten betonen, dass die Ukraine seltene Erden und andere Ressourcen auch für ihren eigenen Wiederaufbau dringend benötigen wird. Ein erheblicher Teil dieser Rohstoffe befindet sich jedoch in den von Russland besetzten Gebieten. (lw/dpa)