Kosten für Touristen explodieren 2025 in beliebtem Urlaubsland
Immer mehr Länder wehren sich gegen den Massentourismus – auch Spanien. Auf Urlauber kommen hier 2025 einige Mehrkosten zu. Auch Bußgelder drohen.
Madrid – Viele Länder leben vom Tourismus. Die Besucherströme werden jedoch mehr und mehr zum Problem. Durch Lärmbelästigung, steigende Preise für die Bevölkerung, Mangel an bezahlbarem Wohnraum, Raubbau an der Natur und nicht zuletzt auch durch Gäste, die sich schlicht und einfach danebenbenehmen. Deshalb wird vielerorts nun versucht, die Besucherzahlen einzudämmen. Auch in Spanien ist das der Fall.
Spanien bricht nach Corona-Pause wieder einen Besucherrekord nach dem anderen
Die Tourismusbranche in Spanien verzeichnet Rekordzahlen. Im letzten Jahr besuchten etwa 94 Millionen Menschen das Urlaubsland. Schon vor der Corona-Pandemie stiegen die Besucherzahlen stark an, bevor die Pandemie eine kurze Unterbrechung verursachte. „Seit 2022 jagt aber wieder ein Rekord den nächsten“, berichtet tagesschau.de unter Berufung auf die spanische Statistikbehörde INE.
Deutschland ist eines der Länder, aus denen die meisten Touristen nach Spanien reisen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten sich Reisende über die neuen Bestimmungen informieren. Denn Spanien rüstet sich zunehmend gegen den störenden Massentourismus, der die Einheimischen verärgert. Hoteliers gehen jedoch bereits gegen die verschärften Bestimmungen gerichtlich vor.
EU-Bürger haben es bei Einreise leicht, müssen aber mit höheren Kosten und Verboten rechnen
Reisende aus der EU benötigen bei der Einreise nach Spanien einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Wer länger als 90 Tage bleibt, muss sich registrieren lassen. Für Touristen aus Nicht-EU-Staaten wurden die Grenzkontrollen verschärft. Laut Euro News müssen sie nun eine Reiseversicherung und ausreichende finanzielle Mittel für ihren Aufenthalt nachweisen. Neue Verbote und Zusatzkosten betreffen indes alle Touristen:
- Spanien führt Beschränkungen für die Kurzzeitvermietung ein: Nur noch registrierte Immobilien dürfen auf Buchungsplattformen angeboten werden. Die Anbieter der Unterkünfte müssen persönliche Daten ihrer Gäste erheben – auch Bankdaten.
- Spanien erwägt zudem, die Mehrwertsteuer auf Kurzzeitvermietungen anzuheben. Der Urlaub könnte sich damit verteuern.
- Das Land zieht zudem Konsequenzen, nachdem die Apartmentvermietungsplattform Airbnb tausende illegale Touristen-Wohnungen ohne Tourismuslizenz nicht von ihrer Webseite entfernt hatte. So werden in manchen Vierteln keine neuen Mietwohnungen mehr zugelassen, berichtet Euro News. Zwar ist Airbnb nicht in ganz Spanien verboten, in einigen Stadtvierteln wird es jedoch Einschränkungen geben. So plant Barcelona beispielsweise die Schließung aller 10.000 Wohnungen, die derzeit in der Stadt zur Kurzzeitvermietung zugelassen sind.
- Das Aufstellen von Strandpavillons und Zelten wird an der Costa del Sol verboten.
- Rauchverbot an mehr als 100 Stränden. Auch auf den drei Inseln Ibiza, Mallorca und Menorca gibt es vielerorts Rauchverbote.
- Unterwasserurinieren im Meer verboten. Málaga beispielsweise will Strafen von bis zu 750 Euro verhängen.
- Das Anmieten von Autos wird schwieriger. Touristen müssen jetzt mehr Daten von sich preisgeben. Außerdem gilt mancherorts ein touristisches Fahrverbot. Auf Mallorca zum Beispiel dürfen in manchen Städten nur Einwohner fahren oder Mietfahrzeuge nur auf bestimmten Parkplätzen abgestellt werden.
Quellen: Euro News, Watson.ch
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Spanien rüstet sich gegen Massentourismus – Gebühren steigen vielerorts an
Die Kurtaxe in Spanien wird ebenfalls teurer. Diese Touristensteuer variiert je nach Region und Ort. Auch in den Niederlanden steigen die Übernachtungskosten, außerdem verschärft das Land seine Grenzkontrollen.
Kurtaxe wird deutlich teurer für Spanien-Urlauber:
- Barcelona – Kurtaxe für Luxushotels: Sieben Euro (zuvor 3,50 Euro)
- Vier-Sterne-Hotels: 3,40 Euro pro Nacht (zuvor 1,70 Euro)
- Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen zahlen sechs Euro (zuvor drei Euro)
- Zusätzlich erhebt Barcelona einen städtischen Zuschlag von vier Euro, geplant ist für dieses Jahr ein Zuschlag von acht Euro.
- Auf den Balearen, einschließlich Mallorca, Ibiza und Menorca steigt die Übernachtungsgebühr auf sechs Euro pro Person und Nacht (zuvor vier Euro).
- Santiago de Compostela und Toledo führen Touristensteuern zwischen ein und 2,50 Euro ein.
- Auch Gran Canaria führte als erste Insel der Kanaren eine Kurtaxe als Reaktion auf die steigenden Besucherzahlen ein. Seit dem 1. April wird in der Gemeinde Mogán eine Kurtaxe von 15 Cent pro Übernachtung erhoben.
(Quelle: Euro News, check24.de)
Die teuersten Preise werden in der Hochsaison, also im Juni, Juli und August, wenn viele Familien unterwegs sind, und in luxuriösen Hotels erhoben.
Touristen müssen in Spanien mit hohen Strafen für rüpelhaftes Benehmen rechnen
Neben den steigenden Kosten müssen sich Touristen auch auf neue Vorschriften einstellen, insbesondere auf Mallorca. Wer sich nicht an die strengen Verhaltensregeln hält, riskiert Bußgelder von bis zu 1500 Euro. Die Einheimischen hoffen, dass es dadurch weniger rüpelhaftes Verhalten und Partytourismus gibt.
Die Regierung hat entschiedene Maßnahmen ergriffen. So sind Kneipentouren im historischen Stadtteil Eixample von Barcelona verboten. In Llucmajor, Palma und Calvia (Magaluf) auf Mallorca sowie in San Antonio auf Ibiza ist es untersagt, auf der Straße Alkohol zu konsumieren, berichtet Euro News. Geschäfte dürfen zwischen 21.30 Uhr und 8.00 Uhr keinen Alkohol verkaufen. Bei Verstößen gegen diese Auflagen drohen Strafen von bis zu 3000 Euro. Auch hierzulande gibt es Benimmregeln, die einzuhalten sind. Sie gelten in der Wohnung – für alle Mieter und Vermieter. (sthe)