Putin-Propagandist sieht „Basis für Atomkrieg“ – neue Atom-Drohungen aus Russland

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Ein russischer Propagandist hat erneut mit einem Atomschlag gegen den Westen gedroht. Der Kreml ändert derzeit seine Nukleardoktrin.

Moskau – Seit über einem Monat läuft die ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk. Mittlerweile hat Wladimir Putin mit der Entsendung von Truppen nach Kursk reagiert. Doch diese mussten bereits bittere Verluste hinnehmen. Der Putin-Propagandist und Fernsehmoderator Wladimir Solowjow sieht den Kreml dazu legitimiert, Atomwaffen gegen die Ukraine und den Westen einzusetzen. Zuvor äußerte sich der russische Präsident.

Putin-Propagandist sieht „Basis für Atomkrieg“ – Antwort auf Ukraine-Angriffe

Die Diskussion, die als Basis für diese Aussage diente, fand im russischen Sender Rossija 1 statt, moderiert von Solowjow. Die Sendung wurde von Russian Media Monitor übersetzt und am 15. September auf YouTube bereitgestellt. In der Diskussion ging es um die ukrainische Gegenoffensive in Kursk und die mögliche Reaktion Russlands, sollte die Ukraine etwa ein Atomkraftwerk mit einer Langstreckenrakete angreifen.

Laut dem Putin Propagandisten Wladimir Solowjow (r.) wurde die Basis für einen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg bereits geschaffen. © Fotomontage Alexander Kazakov/Pavel Kashaev/IMAGO

Solowjow zitierte Putin und behauptete, dass ein ukrainischer Angriff mit Langstreckenraketen einen Krieg mit der Nato zur Folge hätte. „Wenn Nato-Staaten Raketenangriffe gegen uns durchführen, wie antworten wir dann? Natürlich mit nuklearen Waffen“, sagte er. Der Fernsehmoderator betonte, dass die Nukleardoktrin Russlands bereits eine „Basis für den Start eines Atomkriegs“ darstelle.

Russlands Propagandist hält „Einsatz von Atomwaffen“ für möglich

In einer Diskussion mit dem Medienschaffenden Tigran Keossajan wurde Solowjow noch deutlicher: „Sie sagen, dass alles nach Plan läuft. Entschuldigen Sie, aber die Nazi-Truppen sind in das Gebiet Kursk eingedrungen. Das ist nicht Teil des Plans. Wir haben eine klare und präzise Doktrin und wir handeln danach, einschließlich des Einsatzes von Atomwaffen.“ Dabei griff er auf die vom Kreml propagierte und international abgelehnte Behauptung zurück, dass in Kiew ein Neonazi-Regime herrsche.

Anfang des Monats kündigte Russland eine Änderung seiner Nukleardoktrin an. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow nannte die Entwicklungen im Ukraine-Krieg als Grund für die Änderung, wie die russischen Nachrichtenagentur Tass berichtete. Die Fertigstellung des Dokuments sei derzeit in Arbeit, ein genauer Zeitpunkt sei jedoch noch nicht bekannt.

Russlands Nukleardoktrin „bei Bedarf geändert“ – Drohungen aus Moskau

Putin soll zuvor betont haben, dass die russische Atomdoktrin ein „lebendiges Dokument [sei], das bei Bedarf geändert werden könne“, so die Tass. Der russische Präsident soll jedoch auch klargestellt haben, dass Moskau davon ausgehe, „dass es nie zu einem Atomkrieg kommen werde.“

Mit dem Einmarsch in Kursk wurde Putins und Moskaus „rote Linie“ überschritten. Der Kreml hatte bereits mehrfach gedroht, Atomwaffen einzusetzen, sollte die Ukraine diese Grenze übertreten. Insbesondere der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew hatte vor wenigen Tagen eine atomare Vergeltung angedroht. (vk)

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