Mehr als 1000 demonstrieren in Miesbach gegen Rechtsextremismus und für Demokratie
Gut 1000 Menschen gingen am Samstag (2. März) in Miesbach auf die Straße und demonstrierten gegen Rechtsextremismus. Sie setzten ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz.
Miesbach – „Für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung“, rief Bürgermeister Gerhard Braunmiller den gut 1000 Menschen auf dem Miesbacher Marktplatz zu. Der Bürgermeister trat als Erster ans Mikrofon, um die versammelten Bürger eindringlich zu Zusammenhalt zu mahnen.
Mehr als 1000 Teilnehmer bei Demo gegen Rechts in Miesbach
Zu der Demonstration gegen Rechtsextremismus hatte eine Vielzahl an Organisationen, mehr als 30, aufgerufen. Initiiert vom Verein Eigeninitiativ, hatten sich Parteien, Gewerkschaften, Naturschützer, Kulturvereinigungen und mehr dem Appell angeschlossen. Es waren dann gut 1000 Menschen, von Familien mit Kindern bis zu den Omas gegen Rechts, die sich am Nachmittag auf dem Marktplatz einfanden und mit vielerlei Fahnen und Schildern ihre klare Meinung kundtaten. „Gegen Hetze und Rassismus“, „Nie wieder ist jetzt“, „Bunt statt Braun“ stand auf einigen.
Miesbach ist eine Stadt der Vielfalt
„Miesbach ist eine Stadt der Vielfalt“, machte Braunmiller deutlich und appellierte, sich „gegen jede Art von Extremismus“ und „den Feinden der Demokratie entgegenzustellen“. Unter dem Applaus der Menge mahnte er dazu, die Demokratie nicht als selbstverständlich zu sehen. „Beteiligen Sie sich, bringen Sie sich ein“, forderte der Bürgermeister.
Dazu rief später auch der Holzkirchner Bundestagsabgeordnete Karl Bär auf. Die Bürger sollten ihre demokratischen Rechte nutzen und wählen gehen. „Und sie können auch selber kandidieren“, sagte er. Zudem sollten die Menschen sich mit der Geschichte, auch der vor Ort, beschäftigen. Den öffentlichen Raum mit zu nutzen sei ebenfalls wertvoll – um ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen.

Beste Gelegenheit dazu bot dann auch das Konzert von „Fun for Followers“ im Waitzinger Park, das mit den letzten Sonnenstrahlen des Tags die Demonstration ausklingen ließ. Zuvor hatten auch noch Pastoralreferentin Katrin Baumann und der evangelische Pfarrer Erwin Sergel als Vertreter der beiden Kirchen gesprochen. Sie stellten heraus, wie wichtig Menschenwürde und Nächstenliebe seien, „Miteinander statt Gegeneinander“, sagte Sergel. „Hassparolen bringen uns nicht weiter“, betonte Baumann, „auch nicht gegen Rechts“.
Meine news
Miesbacher setzen Zeichen für Demokratie und Vielfalt
Miteinander reden möchte auch Max Niedermeier, Integrationsbeauftragter des Landkreises. Er hob besonders hervor, dass die Demo von jungen Bürgern organisiert worden war. Es sei wichtig, sich zu zeigen, Meinung zu vertreten und auf sich aufmerksam zu machen. „Aber wir müssen auch mal wieder wegkommen von der Straße und uns zusammensetzen“, sagte Niedermeier. Er verlas zudem Grußworte von Landrat Olaf von Löwis, der aufgrund einer anderen Veranstaltung nicht teilnehmen konnte. Auf dem Marktplatz sprach außerdem Lisa Hilbich, Initiatorin der Geschichtswerkstatt Miesbach.

Vom Marktplatz zogen die gut 1000 Demonstranten, „Nazis raus“ skandierend, über Rathaus-, Frühlings- und Ledererstraße zum Stadtplatz und weiter über den Habererplatz zum Waitzinger Park. Dort gab‘s dann auch ganz zum Schluss nochmal ein Sonderlob für die jungen Organisatoren der Demo um Johanna Löffl und Anton Weidelener als Vorstand des Vereins Eigeninitiativ.