"Ofarim muss die Konsequenzen für seine Lüge tragen"

Gil Ofarim (Archivbild): Der Zentralrat der Juden kritisiert den Sänger deutlich. Vergrößern des Bildes Gil Ofarim (Archivbild): Der Zentralrat der Juden kritisiert den Sänger deutlich. (Quelle: STAR-MEDIA/imago images)
Facebook Logo Twitter Logo Pinterest Logo WhatsApp Logo

Überraschend hat der jüdische Musiker Gil Ofarim ein Geständnis vor dem Leipziger Landgericht abgelegt. Die Antisemitismusvorwürfe gegen ein Hotel seien gegenstandslos.

Das Geständnis kam überraschend. "Die Vorwürfe treffen zu", sagte der jüdische Musiker Gil Ofarim am Dienstag vor dem Landgericht in Leipzig. In Richtung des Hotelmanagers fuhr er fort: "Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen."

Das Verfahren gegen Gil Ofarim wurde eingestellt. Der 41-Jährige muss einen Geldbetrag in Höhe von 10.000 Euro zahlen, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Leipzig.

Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen für Ofarim

Erste Reaktionen auf das Geständnis ließen nicht lange auf sich warten. Der Zentralrat der Juden veröffentlichte ein längeres Statement auf seiner Webseite, in welchem er Ofarims Lüge verurteilt: "Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt", heißt es dort.

Ofarim habe neben der Öffentlichkeit auch die jüdische Gemeinschaft belogen. Antisemitismusvorwürfe dürften niemals grundlos erhoben werden, teilte der Zentralrat weiterhin mit. Das sei hier allerdings passiert. Ofarim müsse "in jeder Hinsicht die Konsequenzen für seine Lüge tragen".

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismusvorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hatte sich der Vorfall jedoch nicht so zugetragen. Nach umfangreichen Ermittlungen folgte eine Anklage gegen Ofarim. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt. Das Video habe er nun gelöscht, sagte Ofarim vor Gericht.