Gil Ofarim gesteht: Die Vorwürfe treffen zu

Gil Ofarim (Archivbild): Der Sänger hat zugegeben, gelogen zu haben. Vergrößern des Bildes Gil Ofarim (Archivbild): Der Sänger hat zugegeben, gelogen zu haben. (Quelle: ArcheoPix/imago images)
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Überraschung im Ofarim-Prozess: Am sechsten Prozesstag hat der Sänger ein Geständnis abgelegt. Er hat sich den Antisemitismus-Vorwurf ausgedacht.

Der Sänger Gil Ofarim hat gestanden, sich Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Hotelmanager nur ausgedacht zu haben. Vor dem Landgericht Leipzig sagte Ofarim am Dienstag: "Die Vorwürfe treffen zu." Er bat beim als Nebenkläger ebenfalls anwesenden Hotelmanager um Entschuldigung.

Nach Ofarims überraschendem Geständnis wurde der Prozess vorübergehend eingestellt. Der Anwalt des Nebenklägers legte einen Vergleich vor, der die Zahlung von Schmerzensgeld von Ofarim an den Hotelmanager vorsieht. Ofarim nahm diesen Vergleich an. Die Höhe des Schmerzensgeldes wurde zunächst nicht genannt.

Am Dienstag war eigentlich geplant gewesen, dass weitere Zeugen zu dem Vorfall im Oktober 2021 befragt werden. Der Beginn des Verhandlungstages hatte sich jedoch erheblich verzögert. Ofarims Verteidiger und der Vertreter der Nebenklage berieten sich mehr als zwei Stunden lang.

Der Vorsitzende Richter begründete die Einstellung des Verfahrens damit, dass die Wahrheit jetzt ans Licht gekommen sei. Der Hotelmanager habe die Entschuldigung Ofarims angenommen. "Eine Entschuldigung ist für die Rehabilitierung wertvoller als ein Urteil", sagte der Richter.

Kurz vor dem Prozessauftakt hatte Ofarim noch ein Interview gegeben, in dem er seine Vorwürfe bekräftigt hatte, jetzt die sensationelle Wende. "Zwischen diesem Interview und dem heutigen Geständnis liegen 24 Tage, aber inhaltlich Welten", sagte der Richter.