Loyalität bis in den Knast: Peter Navarro ist der Architekt hinter Donald Trumps Zoll-Hammer

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Einst progressiver Demokrat, heute Trumps treuer Berater: Peter Navarro polarisiert mit seiner Handelspolitik.

Washington D.C. – Mit seinen Zöllen gegen fast die gesamte Welt sorgt Trump derzeit für Chaos an den Börsen. Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich im freien Fall und einstige Partner wenden sich immer mehr von den USA ab. Doch auch wenn Donald Trump das Gesicht dieser Politik ist, steckt jemand ganz anders hinter den radikalen Plänen. Peter Navarro ist der Vordenker hinter der Zollpolitik, die die USA in eine Rezession führen könnten.

Peter Navarro
Navarro hatte bereits in Trumps erster Amtszeit eine Beraterrolle im Weißen Haus. (Archivbild) © Julia Demaree Nikhinson/AP

Geboren am 15. Juli 1949 in Massachusetts, ist Navarro inzwischen eine der umstrittensten Figuren der US-amerikanischen Handelspolitik. Mit einem Abschluss von der Tufts University und einer Promotion von der Harvard University begann Navarro seine Karriere als Professor für Wirtschaft und öffentliche Ordnung an der University of California in Irvine. Als Autor zahlreicher Bücher machte er sich früh einen Namen als Kritiker Chinas und trat mehrfach erfolglos bei politischen Wahlen an. Doch sein Schicksal sollte sich 2016 wenden, als er Berater des damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wurde.

Navarro wollte einst die Umwelt schützen, jetzt kämpft er für große Konzerne

Navarro, einst ein progressiver Demokrat, vollzog einen bemerkenswerten ideologischen Wandel. Er engagiert sich ursprünglich für mehr Umweltschutz und forderte eine stärkere Regulierung großer Konzerne. Doch die Finanzkrise führte ihn zu einem ökonomischen Nationalismus. Heute steht er für hohe Zölle und lehnt Handelsabkommen ab, um die heimische Industrie zu schützen. „Die Botschaft lautet: Zölle sind Steuersenkungen, Zölle sind Arbeitsplätze, Zölle für die nationale Sicherheit“, erklärte Navarro kürzlich. Diese Ansichten stoßen in Fachkreisen auf Spott, doch sie prägen weiterhin seine politische Haltung.

Zoll-Mastermind Peter Navarro: Loyalität zu Trump bis zur Haftstrafe

Navarros Loyalität zu Trump ist unerschütterlich. Während Trumps Präsidentschaft war er ein zentraler Architekt der protektionistischen Handelspolitik und spielte eine Schlüsselrolle in der Zollpolitik. Nach Trumps Wahlniederlage 2020 verbreitete Navarro die falsche Behauptung des Wahlbetrugs und versuchte, Bidens Bestätigung im Kongress zu verhindern. Seine Weigerung, vor einem Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol auszusagen, führte zu einer viermonatigen Haftstrafe in Miami. „Wenn sie mich verfolgen können, können sie auch Donald Trump verfolgen,“ warnte Navarro nur Stunden nach seiner Freilassung bei einer Rede auf dem Parteitag der Republikaner.

Navarro kehrte nach seiner Haftstrafe in die politische Arena zurück und bleibt ein lautstarker Befürworter von Trumps Idealen. Seine Warnungen an die Republikaner spiegeln seine anhaltende Loyalität wider und zeigen, dass er trotz der Kontroversen nicht bereit ist, seine Positionen zu ändern. Seine polarisierenden Ansichten und seine Bereitschaft, für seine Überzeugungen einzustehen, machen ihn zu einer faszinierenden, wenn auch umstrittenen Figur in der amerikanischen Politik.

In einer Welt, die von globalen Handelsbeziehungen geprägt ist, bleibt Peter Navarro ein unermüdlicher Verfechter des Protektionismus. „Zölle sind großartig für Amerika, Zölle werden Amerika wieder groß machen“, verkündet er unerschütterlich. Dass seine Vision jemals Realität wird, bezweifeln Wirtschaftsexperten auf der ganzen Welt.

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