Obi-Areal in Schongau: Vollsortimenter und Discounter sollen kommen
Die einen Stimmen im Stadtrat sahen darin eine aus der Zeit gefallene Planung nach überholten Gedankenmustern, die anderen eine zukunftsfähige Lösung für das Areal in Schongau. Am Ende waren letztere in der Mehrheit. Damit zeichnet sich eine Lösung für jene Fläche ab, auf der derzeit der alte Obi-Baumarkt leer steht.
Schongau – Es komme im Wochentakt vor, das ihn aus der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft des Areals erreichen, verdeutlichte Bürgermeister Falk Sluyterman. Verraten konnte Klaus Off, Geschäftsführer des Investors OIB Projekte GmbH aus Bad Wörishofen, dass die Gespräche mit einem Vollsortimenter und einem Discounter weit gediehen seien.
Die aktuellen Planungsvorhaben machen für das gesamte Areal zwischen der Marktoberdorfer Straße, der Schwabsoiener Straße, der Kleingartenanlage und dem ehemaligen Umspannwerk einen neuen Bebauungsplan erforderlich, aufgestellt im beschleunigten Verfahren. So erklärte es Stadtbaumeister Sebastian Dietrich am Dienstag im Stadtrat. Off wünschte sich dafür eine breite Mehrheit. Neben dieser – am Ende waren es 13:4 Stimmen – gab es aber auch Kritik.
Es werde zu viel Fläche verbraucht und versiegelt, der geplante Parkplatz lasse sich ihrer Meinung nach besser über eine Tiefgarage oder ein Parkdeck verwirklichen, bemängelte Ilona Böse (SPD). In der Höhe verschenke man Platz.
Obi-Areal in Schongau: Stadträtin bemängelt „Planung wie vor 30 Jahren“
Was Dietrich erörtert habe, sei ein Bebauungsplan wie vor 30 Jahren und nicht mehr zeitgemäß, so Böse. „Da sehe ich uns als Stadt und Sie als Investor in der Pflicht“, wandte sie sich an Off. Ihr Fazit: „So nicht“.
Dieser Sicht stimmte Esra Böse (Grüne) zu. Ihr Wunsch: ein weiteres Stockwerk samt Wohnungen.
Das angedachte Projekt decke sich mit den Zielen des Einzelhandelskonzeptes der Stadt und entspreche dem Wunsch vieler Bürger, befand derweil Stadtbaumeister Dietrich. Für angrenzende Wohngebiete verbessere sich die fußläufig erreichbare Nahversorgung. Das reduziere den Autoverkehr in der Stadt.
Stadtbaumeister: „Beste Lösung“ für Obi-Areal in Schongau
Dietrich sprach von einem ein sehr kompakten Konzept, das eine ohnehin bereits versiegelte Fläche künftig besser nutze. „Wir verdichten massiv“.
Weitere Funktionen wie Wohnen oder Sportanlagen kämen aufgrund der Emissionswerte an dieser Stelle nicht infrage – „da würden wir erhebliche Probleme bekommen“. Freilich gebe es idealere Möglichkeiten – aber nur schwerlich an dieser Stelle.
„Klar, es geht immer besser“, so Off. Doch sehe die Investorenseite in den Planungen die beste Nutzung für dieses Grundstück. Der „Missstand“ des leerstehenden Obis werde bereinigt, man mache den Standort für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag fit für die nächsten „30, 40 Jahre“.
Zufrieden mit der Aussicht auf die Zukunft des Areals zeigte sich Kornelia Funke (CSU): „Das ist eine richtig gute Sache“. Bürgermeister Sluyterman sah es genauso.
Weiterer Kreisverkehr an Marktoberdorfer Straße in Schongau?
Auch in Sachen Verkehr biete sich nun die Chance, Ordnung in eine nicht zufriedenstellende Situation zu bringen, so Stadtbaumeister Dietrich. Der Bereich im Norden am ehemaligen Umspannwerk lasse sich neu strukturieren und besser anbinden. Die Oskar-von-Miller-Straße und das Wohngebiet „Schongau West“ sollen entlastet werden.
„Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Kreuzungspunktes Marktoberdorfer Straße, Schwabsoiener Straße und Lerchenstraße ist die Realisierung eines Kreisverkehrs vorgesehen“, so Dietrich. Alternativ könne man über eine Ampelanlage an dieser Stelle nachdenken.
Er halte einen Kreisverkehr auf viele Jahre für die beste Lösung, antwortete der Stadtbaumeister auf eine kritische Nachfrage Stefan Konrads (SPD) – ins Detail müsse man hierzu aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gehen.
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.