Studie enthüllt: So viel Plastik ist im Wasser aus Flaschen

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Eine Studie aus den USA liefert ernüchternde Erkenntnisse. Bisher seien nicht alle Aspekte bei der Messung von Plastik in Lebensmitteln berücksichtigt worden.

Frankfurt – Das Material Plastik ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Es steckt in unseren Flaschen sowie Verpackungen. Plastiktüten und kleinste Partikel schwimmen in den Flüssen und Ozeanen. Da ist es kein Wunder, dass auch in uns Menschen Kunststoff zu finden ist. Wie schädlich das Ganze ist, scheint keiner so genau zu wissen. Nun sprengt eine neue Studie aus den USA die ohnehin schon traurige Bilanz.

So viel Plastik steckt in unserem Trinkwasser – Neue Studie liefert besorgniserregende Schätzungen

Die Frage, wo schon überall Plastik entdeckt wurde, ist schwer zu beantworten. Viel einfacher wäre es vermutlich, aufzuzählen, in welchen Substanzen bisher noch kein Kunststoff entdeckt wurde. Dies wird besonders deutlich, wenn man Studien aus der Vergangenheit betrachtet: Eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF von 2019 gilt als Maßstab für eine besorgniserregende Statistik: Demnach nehme der Mensch schätzungsweise innerhalb einer Woche 1.769 Plastikpartikel allein durch Trinkwasser auf. Durch Schalentieren aus dem Meer etwa 182 Partikel und sogar durch Bier. Das sind die Ergebnisse der WWF-Studie:

Durchschnittliche verzehr von Plastik / Woche Aufgenommen durch
1.769 Partikel Trinkwasser
182 Partikel Schalentiere
11 Partikel Salz
10 Partikel Bier

Als Mikroplastik werden Plastikstücke bezeichnet, die kleiner als 5 Millimeter sind. Um die gefundenen Kunststoffmengen zu verdeutlichen: Laut der Umweltschutzorganisation werde etwa fünf Gramm pro Woche im Durchschnitt von Menschen verzehrt. Das entspreche dem Gewicht einer Kreditkarte. Durch eine neu veröffentlichte Studie vom 8. Januar 2024 aus der US-amerikanischen University of Columbia, stellte sich heraus, dass bisher ein Fehler bei der Messung gemacht wurde.

Plastikflasche schwimmt im Wasser
Die neuste Studie zeigt, wie viel Plastik in unser Trinkwasser gelangt. Die neuen Werte übersteigen bisherige Schätzungen um ein Vielfaches. © IMAGO / Markus van Offern

Bisher wurde nur das Mikroplastik, jedoch nicht die deutlich kleineren Nanoplastikpartikel in Lebensmitteln erfasst. Die Folge: Nach den neusten Schätzungen gehen die Forscher davon aus, dass sich in einem Liter Wasser bis zu 240.000 Plastikpartikel befinden würden. Wenig überraschend sei besonders oft das Material Polyethylenterephtalat (PET) festgestellt worden. Das Gleiche Material, aus dem die Kunststoffflaschen bestehen.

Wie schädlich sind Plastikpartikel für den Menschen?

Es gibt natürlich auch einen Verdacht, wie das Mikro- und Nanoplastik in die Trinkwasserflasche gelangt. Sowohl die Forschenden der University of Columbia als auch der WWF sehen Abrieb als Hauptursache. Beispielsweise durch das Drehen des Schraubverschlusses gelangen so die Partikel in das Wasser oder eben auch in das Bier. Doch wie schädlich sind die Plastikrückstände für den Menschen?

Laut der Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) sei bislang ungeklärt, wie schädlich der Kunststoff im Körper tatsächlich sei. Wenn davon allerdings eine Gefahr ausgehe, dann nicht von dem Material per se. Viel mehr seien darin verwendete Chemikalien anlass zur Sorge: „Ungesund ist hingegen, wenn dem Plastik weitere Stoffe zugesetzt werden, wie zum Beispiel Bisphenol A (BPA). Erst im Januar 2017 wurde es wegen seiner schädlichen Wirkung auf das Hormonsystem in der EU in die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen.“

Wie die Studie des der Umweltschutzorganisation WWF zeigt, gelangt auch eine beachtliche Menge an Plastik durch den Verzehr von Meerestieren in unsere Körper. Um zu verhindern, dass mehr Plastik in den Gewässern landet, gibt es hier kreative Ideen gegen die Plastikmüll-Flut.

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