Militärflugzeug über Warngau: Bundeswehr nimmt Stellung zu „Übungsflug mit Fotoaufnahmen“

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Seltene Begegnung: das Transportflugzeug der Bundeswehr und ein Heißluftballon am Himmel über dem nördlichen Landkreis. © Marina Schmid, Instagram @minisshots

Ein am Himmel über Warngau kreisendes Transportflugzeug der Luftwaffe hat zuletzt für einiges an Aufsehen gesorgt. Jetzt erklärt die Bundeswehr die Hintergründe zu der Aktion.

Warngau – Ein am Himmel über Warngau kreisendes Transportflugzeug der Bundeswehr hat zuletzt für einiges an Aufsehen gesorgt. Vor allem, weil die mit vier Triebwerken ausgestattete Propellermaschine – zumindest aus Sicht vieler Beobachter am Boden – den kurz zuvor am Flugplatz in Warngau gestarteten Heißluftballonen der Tegernseer Tal Montgolfiade ziemlich nahekam. Die Tegernseer Tal Tourismus (TTT) GmbH brachte schließlich die Theorie ins Spiel, bei dem Flug der Bundeswehrmaschine könnte es sich um ein Fotoshooting gehandelt haben.

Das Luftfahrtamt der Bundeswehr hat diese Vermutung nun bestätigt. Die Auswertung der Radardaten zeige am 30. Januar zwischen 15.08 und 15.56 Uhr ein Transportflugzeug des Typs A400M aus dem Lufttransportgeschwader 62 aus Wunstorf. Dieses sei „im Rahmen eines taktischen Übungsfluges in Verbindung von Fotoaufnahmen mit einem zivilen Luftfahrzeug des Typs PA-28“ geflogen. Die Bundeswehr-Maschine sei dabei in einer Höhe von 2522 Fuß (circa 769 Meter) über Grund unterwegs gewesen. Interessant: Auf dem Radar sei im angegebenen Zeitraum nur ein Heißluftballon nachgewiesen worden, dem das Flugzeug um 15.47 Uhr am nächsten gewesen sei. Dies allerdings mit einem Abstand von immer noch circa 4,3 Kilometer bei einem Höhenunterschied von circa 518 Meter über Grund. Fazit des Luftfahrtamts der Bundeswehr: Nach den vorliegenden Daten seien die „flugbetrieblichen Bestimmungen“ beachtet worden.

Bundeswehr: Fotoaufnahmen waren nicht Grund für Flug

Bleibt die Frage, zu welchem Zweck die Fotoaufnahmen durchgeführt wurden und wer überhaupt wen abgelichtet hat. Von der Konstellation am Himmel könnte man davon ausgehen, dass die Besatzung des zivilen Flugzeugs – laut Typenbezeichnung ein einmotoriges, viersitziges Leichtflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Piper – die Bundeswehr-Maschine vor der sicher beeindruckenden Kulisse der Alpen und der Heißluftballone fotografiert hat. Die Antwort der Pressestelle des Lufttransportgeschwaders 62 aus Wunstorf bleibt eher unkonkret: Im Vorfeld des taktischen Übungsflugs „gab es bereits mehrmals das Angebot eines Zivilisten, bei Flügen mit ohnehin verkehrenden Luftfahrzeugen der Luftwaffe Luft-Luft-Aufnahmen des A400M zu erstellen“. Dies allerdings unter folgenden Maßgaben: keine kommerzielle Nutzung der Fotos außerhalb der Luftwaffe, kein eigens dafür geplanter Flug eines Luftfahrzeuges sowie oberste Priorität der militärischen Ziele während des Fluges. In diesem Fall also die „taktische Aus- und Weiterbildung der A400M-Besatzung unter Sichtflugbedingungen“. Explizit weise man darauf hin, so das Lufttransportgeschwader 62, „dass der Übungsflug auch ohne den Anteil ,Erstellung von Luft-Luft-Aufnahmen‘ stattgefunden hätte“.

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