Zweiter Attentatsversuch auf Trump: Schockwellen vor US-Wahl 2024

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„Ihm gehen die Leben aus“: Reaktionen auf erneuten Attentatsversuch auf Trump – Skandal um Elon Musk

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Ein zweiter mutmaßlicher Mordanschlag auf Donald Trump erschüttert die USA. Während die US-Wahl 2024 vor der Tür steht, steigen die Spannungen.

Washington, D. C. – „Meinem Vater gehen die Leben aus.“ So äußerte sich Eric Trump, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, gegenüber dem Moderator Sean Hannity von Fox News. Der Grund für seine Besorgnis sind zwei mutmaßliche Mordanschläge auf seinen Vater. Der erste Vorfall ereignete sich am 13. Juli, als der 20-jährige Thomas Matthew Crooks während einer Wahlkampfrede des Republikaners das Feuer eröffnete. Nun soll ein weiterer Mann auf dem Golfplatz des Präsidentschaftskandidaten versucht haben, diesen zu töten.

Empörung nach Trump-Schüssen – „Linker Freak“ soll Mord vor US-Wahl geplant haben

Die Familie Trump reagiert empört auf die Schüsse vor der US-Wahl 2024. Donald Trump Jr., sein ältester Sohn, äußerte seinen Unmut auf der Kurznachrichtenplattform X. Er kritisierte insbesondere die Berichterstattung über seinen Vater und teilte einen Beitrag eines Journalisten der US-Zeitung The Atlantic. Dieser hatte den Anschlagsversuch mit Trumps falschen Behauptungen über haitianische Immigranten in der Kleinstadt Springfield in Verbindung gebracht. Trump Jr. kommentierte: „Kurz nachdem ein linker Freak versucht hat, meinen Vater zu ermorden, hat @davidfrum von @TheAtlantic Folgendes getweetet“.

Die Behauptung, dass die Schüsse in der Nähe von Trump mit seinen Aussagen über Immigranten zusammenhängen könnten, sei „ohne jeglichen Beweis“ aufgestellt worden. Trump hatte während einer Fernsehdebatte mit seiner demokratischen Gegnerin Kamala Harris das Gerücht verbreitet, dass haitianische Immigranten die Haustiere von US-Bürgern töten und essen würden. Eine Behauptung, die für die Menschen in Springfield zunehmend zur Bedrohung wird.

Versuchtes Attentat auf Trump vor US-Wahl 2024
Auf dem Golfplatz von Donald Trump sind Schüsse gefallen. Der Geheimdienst geht von einem Attentatsversuch aus. © Yuki Iwamura/dpa

Eric Trump, der zweite Sohn Trumps, teilte ein Schreiben seines Vaters, in dem dieser versicherte, dass er nach dem mutmaßlichen erneuten Attentatsversuch wohlauf sei. Eric Trump kommentierte: „Es sind ernsthafte Änderungen notwendig.“ Was genau er damit meinte, blieb unklar. Im Gespräch mit Hannity von Fox News stellte er jedoch die Frage, wie viele Schusswaffen noch in die Nähe seines Vaters gelangen sollen. Dies könnte als Kritik am US-Geheimdienst Secret Service verstanden werden, der bereits nach dem ersten versuchten Anschlag auf Trump in die Kritik geraten war.

„Sie versuchen, ihn zu töten“ – Republikaner schockiert nach Schüssen auf Trump-Golfplatz vor US-Wahl

„Sie versuchen, ihn zu töten“, schrieb Marjorie Taylor Greene, eine Republikanerin aus Georgia, auf X. „Sie werden alles tun, um ihn vom Sieg abzuhalten.“ Wer mit „Sie“ gemeint ist, ließ die Anhängerin der Q-Anon-Verschwörungsideologie offen. Bereits 2018 hatte sie einem Kommentar auf Facebook zugestimmt, dass ein Amoklauf an einer Schule in Parkland eine „false flag Operation“ der Demokraten gewesen sei.

Auch der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk vermutet wohl eine Verschwörung hinter den Angriffen auf Trump. „Und niemand versucht, Biden/Kamala zu ermorden“, schrieb er auf X und fügte einen nachdenklichen Smiley hinzu. Der Post löste eine gigantische Welle der Aufregung aus. Inzwischen ist der Beitrag nicht mehr abrufbar.

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Ron DeSantis, der ehemalige Rivale von Trump und Gouverneur von Florida, kündigte an, dass sein Bundesstaat eigene Ermittlungen zu den Schüssen auf Trumps Golfplatz einleiten werde. „Die Menschen verdienen die Wahrheit über den Möchtegern-Attentäter und darüber, wie er bis auf 500 Meter an den ehemaligen Präsidenten und derzeitigen GOP-Kandidaten herankommen konnte“, schrieb er auf X.

Biden und Harris reagieren auf Schüsse auf Trump – „Ich bin froh, dass er in Sicherheit ist.“

Auch die politischen Gegner äußerten sich zu den Schüssen. Die Vizepräsidentin und aktuelle Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, schrieb auf X: „Ich wurde über die Schüsse in der Nähe des ehemaligen Präsidenten Trump und seinem Anwesen in Florida informiert und ich bin froh, dass er in Sicherheit ist.“ Sie betonte, dass Gewalt in den USA keinen Platz habe.

US-Präsident Joe Biden verurteilte die Tat ebenfalls. „Eine Person ist in Gewahrsam und ich lobe den Secret Service und seine Partner bei den Strafverfolgungsbehörden für ihre Wachsamkeit und Bemühungen, den ehemaligen Präsidenten und sein Umfeld zu schützen“, so Biden auf X. Er betonte, dass er keine Gewalt in den USA dulden werde und fügte hinzu: „Und ich habe mein Team angewiesen, weiterhin dafür zu sorgen, dass der Secret Service über alle notwendigen Ressourcen, Fähigkeiten und Schutzmaßnahmen verfügt, um die Verteidigung des ehemaligen Präsidenten zu gewährleisten.“

Trump betont lässig nach möglichem Attentatsversuch – „durchaus ein interessanter Tag“

Trump selbst zeigte sich nach den Schüssen gelassen. „Es war durchaus ein interessanter Tag“, schrieb er auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Er dankte dem US-Geheimdienst, Sheriff Ric Bradshaw und seinem Team sowie der gesamten Strafverfolgungsbehörde für ihre Arbeit auf dem Trump-International-Golfplatz.

In einem Schreiben an seine Wahlkampfunterstützer gab sich Trump siegessicher. „Nichts wird mich bremsen“, heißt es darin. „Ich werde NIEMALS AUFGEBEN!“

J. D. Vance, der designierte Vize von Trump, äußerte seine Dankbarkeit dafür, dass Trump in Sicherheit ist. „Ich habe mit ihm gesprochen, bevor die Nachricht öffentlich gemacht wurde und er war, erstaunlicherweise, bei bester Laune“, schrieb er auf X. „Es gibt noch viel, was wir nicht wissen, aber ich werde meine Kinder heute Abend besonders fest umarmen und ein Gebet der Dankbarkeit sprechen.“

Verdächtiger festgenommen – vermeintlicher Attentäter wollte mit Auto flüchten

Ein Sprecher der Polizei bestätigte, dass „Präsident Trump in Sicherheit ist, nachdem in seiner Nähe Schüsse gefallen sind“. Bei dem Vorfall habe es keine Verletzten gegeben. Agenten des Geheimdienstes sollen den mutmaßlichen Täter in einem Busch mehrere hundert Meter von Trump entfernt entdeckt haben. Der Mann sei mit einem Sturmgewehr vom Typ AK-47 bewaffnet gewesen und habe ein Zielfernrohr und eine GoPro-Kamera bei sich gehabt.

Nachdem der Secret Service das Feuer auf den Verdächtigen eröffnet hatte, sei dieser mit einem Auto geflüchtet, berichtete CNN. Kurz darauf sei es den Behörden gelungen den Mann stoppen und in Gewahrsam nehmen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Medienberichten um den 58-jährigen Ryan Wesley Routh, der sich in sozialen Medien bereits mehrfach negativ über Trump geäußert haben soll. (nhi)

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