Nach tödlichem U-Boot-Drama spricht erstmals Mutter von verunglücktem Titanic-Touristen: „Ich bin sehr wütend“
Christine Dawood war die Mutter und Ehefrau zweier Opfer, die im U-Boot „Titan“ starben. Im Interview spricht sie über den Verlust und ihr Leben nach der Katastrophe.
London — Vor fast sieben Monaten verlor Christine Dawood ihren Sohn und Ehemann bei einem tragischen Unglück. Suleman und Shahzada Dawood waren unter den fünf Passagieren des U-Boots „Titan“, das während der Besichtigung des Titanic-Wracks implodierte.
„Kann es immer noch nicht glauben“: Mutter von verunglücktem Titanic-Touristen spricht über Trauer
In einem langen Interview mit der britischen Tageszeitung Daily Mail, spricht die Mutter nun über ihr Leben nach dem Tod ihres Sohns und Ehemanns. Es vergehe kein Tag, an dem sie ihren Sohn nicht vermisse, sagt sie in dem Gespräch. „Es ist das Aufwachen jeden Morgen. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben. Die Möglichkeit, dass das U-Boot implodieren könnte, kam mir nie in den Sinn.“ Noch tragischer: Eigentlich hätte Christine an Bord der „Titan“ sein sollen. Sie überließ ihr Ticket aber ihrem Sohn, weil dieser so großes Interesse an der Expedition zeigte.
Während Suleman und Shazada am 18. Juni an Bord der „Titan“ gingen, verfolgten Christine und ihre Tochter Alina die Expedition an Bord der Polar Prince, dem Begleitschiff des U-Boots. Fast zwei Stunden nach Beginn des Tauchgangs im Nordatlantik verlor die „Titan“ dann die Verbindung zum Begleitschiff. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann, tagelang suchten etliche Einsatzkräfte nach der Kapsel.
Vier Tage lang warteten Christine und Alina an Bord des Schiffes auf die Rückkehr ihrer Angehörigen. Doch vergeblich. Suchtrupps konnten nur noch die Trümmer der Maschine bergen. Bis zu diesem Moment habe die 48-jährige noch Hoffnung gehabt. Die Gewissheit sei ein Schlag ins Gesicht gewesen.
Nach tödlichem U-Boot Unglück: Christine Dawood feiert Geburtstag ihres toten Sohns
Am 8. Januar wäre Suleman 20 Jahre alt geworden. Seine Mutter hat auch in diesem Jahr Luftballons für ihn gekauft, so wie sie es zu seinen Lebzeiten machte. Sie feiert den Geburtstag ihres Sohnes, um sich an ihn und seinen Vater zu erinnern. Suleman studierte an der Strathclyde University in Glasgow Wirtschaftsanalyse und Personalwesen und beabsichtigte, mit seinem Vater im Familienunternehmen zu arbeiten, auf dem Tauchgang wollte er einen Weltrekord aufstellen.
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Am schwierigsten sei es für Christine, nicht genau zu wissen, was passiert ist. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Falls laufen noch. „Aber ich bin sehr wütend“, sagt die 48-Jährige. Schon vor dem Tauchgang der „Titan“ gab es Hinweise auf Sicherheitslücken und schwere technische Mängel und Probleme des U-Boot. (jus)
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