Die ukrainische Armee wehrt einen russischen Militärschlag bei Terny in der Oblast Sumy ab – und erbeutet unter anderem einen modernen Panzer.
Kiew/Moskau – Zunächst sollen die ukrainischen Streitkräfte einen russischen Vorstoß abgewehrt haben, und anschließend auch noch einen modernen Panzer des Feindes in Beschlag genommen haben. Am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) veröffentlichte Videoaufnahmen der Asow-Brigade sollen den erfolgreichen Gegenschlag der ukrainischen Truppen belegen.
Demnach zerstörten Soldaten der 12. Asow-Brigade und der 95. Luftangriffsbrigade die russische Panzerkolonne durch einen Beschuss von Drohnen und Raketen. Die Truppen und Besatzungen der feindlichen Fahrzeuge sollen infolge des ukrainischen Gegenschlags geflohen sein.
Dabei ließen sie wohl auch ihre Ausrüstung zurück, wie die Ukrainska Prawda unter Berufung auf das Statement der Asow-Brigade berichtete. Unabhängig überprüfen lassen sich die Behauptungen jedoch nicht.
Russland büßt infolge des misslungenen Angriffs auch Militärausrüstung ein
Den Angaben der Asow-Brigade zufolge haben ihre Streitkräfte einen gegnerischen Panzer erbeutet und sicher auf die eigene Seite gebracht. Unklar ist, ob sich russische Soldaten in dem Panzer befanden, als die ukrainischen Soldaten nach eigenen Angaben beschlagnahmten.
Der gescheiterte russische Angriff, bei dem die Russen angeblich insgesamt 11 Ausrüstungsgegenstände eingebüßt hätten, soll sich in der Nähe des ukrainischen Terny in der Region Sumy zugetragen haben.
Während sich die russischen Militärschläge im Ukraine-Krieg seit dem groß angelegten Angriff auf die Stadt Awdijiwka im Oktober 2023 auf die Region Donezk konzentrierten, folgten immer neue Konfrontationen mit ukrainischen Streitkräften entlang der Frontlinie, die von Kreminna im Oblast Luhansk bis in den Süden der Region Cherson reicht.
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Asow-Brigade beschlagnahmt nach erfolgreicher Abwehr auch russischen T-72B3M Panzer
Das ukrainische Militär fügte dem Business Insider zufolge hinzu, die Brigade habe den T-72B3M erbeutet, der erstmals im Jahr 2017 eingesetzt worden war. Das Kriegsgerät sei zuvor mittels einer „Kombination mehrerer elektronischer Kriegsführungssysteme“ aufgerüstet worden, die es vor ukrainischen Drohnen schützen sollen, wird ein Vertreter der Asow-Brigade zitiert.
Die Drohnenoperateure der 60. mechanisierten ukrainischen Brigade seien aber immer noch in der Lage, den Panzer mit einer Drohne „mit einem voreingestellten autonomen Leitsystem“ anzugreifen, fügten sie hinzu.
Lage für die ukrainische Armee ist an vielen Teilen der Front „ernst“
Aktuell befinden sich die ukrainischen Streitkräfte an vielen Teilen der Front unter großem Druck des Gegners. Wie Oleksandr Syrskyi, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte der Ukrainska Prawda gegenüber erklärte, ist die Situation aktuell an verschiedenen Teilen der Front „schwierig“. „Besonders ernst“ sei die Lage aktuell an der Bachmut-Front in den Gebieten östlich von Tschassiw Jar und Klischtschijiwka an der Awdijiwka-Front in den Gebieten Berdytschiw, Orliwka, Wodiane und Perwomajske sowie an der Nowopawliwka-Front im Gebiet von Nowomychajliwka.
In den vergangenen Tagen kam es auch im Oblast Donezk verstärkt zu Angriffen. Die russischen Truppen versuchen dabei offenbar immer wieder punktuell kleinere Vorstöße zu einem großen Durchbruch auszuweiten, der nur noch schwer zu stoppen wäre. Zumindest, solange die Verteidigungsstellungen, die gerade gebaut werden, noch nicht fertig sind. (fh)