Antrags-Boom: Immer mehr Deutsche nutzen diese Leistung der Rentenversicherung

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Reha-Booom: Arbeitnehmende nehmen immer häufiger Leistungen der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch, um im Beruf zu bleiben oder wieder arbeiten zu können.

Berlin – Viele Deutsche wollen nach der Rente weiter arbeiten, vor allem die Generation 50+. Die Folge: Immer mehr Menschen nehmen Reha-Angebote in Anspruch, um gesundheitliche Probleme zu bewältigen und somit jenseits des Renteneintrittsalters im Beruf bleiben zu können­, statt in die Rente zu gehen. Das zeigen aktuelle Daten, die die Deutsche Rentenversicherung DRV am Mittwoch (4. Dezember) bekanntgab. Danach hat die Zahl der bewilligten medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen in den letzten 20 Jahren stark zugenommen.

Reha-Boom: Arbeitnehmende nehmen immer häufiger Leistungen der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch, um im Beruf zu bleiben oder wieder arbeiten zu können.
Reha-Boom: Arbeitnehmende nehmen immer häufiger Leistungen der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch, um im Beruf zu bleiben oder wieder arbeiten zu können. (Archivbild) © Patrick Pleul/dpa

Reha-Boom: Immer mehr Deutsche nutzen Leistungen der Rentenversicherung

Auf der Vertreterversammlung der DRV Bund in Berlin berichtete Direktorin Brigitte Gross, dass allein im vergangenen Jahr 529.000 medizinische Rehabilitationen bewilligt wurden. Das entspricht einer Steigerung um 27 Prozent gegenüber 2003. Bezogen auf die gesamte Deutsche Rentenversicherung stieg die Zahl in den vergangenen zwei Jahrzehnten sogar um mehr als 30 Prozent, von 909.000 im Jahr 2003 auf rund 1,2 Millionen im Jahr 2023.

Zwei Hauptfaktoren seien für diesen Anstieg verantwortlich: Zum einen altere die Gesellschaft, „immer mehr
Babyboomer erreichen ein Alter, in dem zunehmend Reha-Leistungen notwendig werden“, erklärt DRV-Sprecherin Katja Braubach gegenüber IPPEN.MEDIA , „das durchschnittliche Alter der Rehabilitandinnen lag 2023 bei 53,2
Jahren, das der Rehabilitanden bei 52,8 Jahren“.

Zum anderen möchten viele Menschen, die sich dem Rentenalter nähern, auch nach Erreichen der Rente weiter im Job bleiben – und sind damit häufiger auf Unterstützung angewiesen, um gesundheitlich belastende Jahre im Beruf zu überstehen.

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Demografischer Wandel und beanspruchende Arbeitswelt: diese Leistung der Rentenversicherung boomt

Kurz: Der demografische Wandel und die steigenden Anforderungen im Berufsleben mache medizinische Rehabilitation immer wichtiger. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden rund 6.000 Anträge mehr im Bereich der medizinischen Rehabilitation als im Vorjahreszeitraum gestellt, was einer Steigerung von rund einem Prozent entspricht. Bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wurden im gleichen Zeitraum etwas mehr als 78.000 Anträge gestellt, also ebenfalls knapp ein Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2023.

Deutsche Rentenversicherung: Reha-Kosten steigen mit wachsendem Bedarf

Der Boom bei Reha-Leistungen geht mit steigenden Ausgaben einher: 2023 gab die Deutsche Rentenversicherung Bund 3,2 Milliarden Euro für Rehabilitationsmaßnahmen aus, davon 2,7 Milliarden für medizinische Reha – ein Anstieg von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Tendenz setzt sich auch 2024 fort: Bis Oktober sind die Kosten um weitere 8 Prozent gestiegen.

„Die DRV Bund steht vor großen Herausforderungen, vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung und der dringend notwendigen digitalen Transformation“, sagte Hans-Werner Veen, Vorsitzender des DRV-Bundesvorstandes.

Ambulante Reha auf dem Vormarsch

Die Reha-Leistungen der Deutschen Rentenversicherung werden dabei immer häufiger ambulant in Anspruch genommen. 2023 wurden 156.000 Reha-Leistungen ambulant durchgeführt – 8,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit hat sich die Zahl der ambulanten Maßnahmen seit 2005 mehr als verdoppelt.

„Die ambulante Rehabilitation hat sich etabliert und erzielt seit Jahren kontinuierlich gute Behandlungserfolge. Sie wird von den Versicherten selbst verstärkt nachgefragt“, betont Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sie ermögliche eine flexible Behandlung, bei der Patientinnen und Patienten weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.

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