Ex-Vizekanzler macht Karriere: Sigmar Gabriel rückt in Rheinmetall-Aufsichtsrat
Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel macht abseits der Politik Karriere: Beim deutschen Rüstungsgiganten Rheinmetall findet der ehemalige SPD-Mann einen Platz im Aufsichtsrat.
Düsseldorf – Sigmar Gabriel soll Mitglied des Aufsichtsrats von Rheinmetall werden. Der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler sei ebenso wie die Managerin Sabina Jeschke vom Aufsichtsrat für einen Posten in dem Gremium nominiert worden, teilte Rheinmetall am Donnerstag (5. Dezember) mit. Sie sollen Susanne Hannemann und Klaus-Günter Vennemann ersetzen, die mit Ablauf der Hauptversammlung am 13. Mai 2025 aus dem Gremium ausscheiden werden. „Wir freuen uns über diese bedeutende personelle Verstärkung im Aufsichtsrat“, sagte der Chef des Kontrollgremiums, Ulrich Grillo.
Sigmar Gabriel: „Bundeswehr muss wieder kriegstauglich gemacht werden“
Die Bundeswehr müsse „wieder verteidigungs- und damit kriegstauglich gemacht werden, die europäische Säule der NATO wieder abschreckungsfähig werden“, sagte Gabriel mit. Dazu werde auch Rheinmetall benötigt. Besonders der russische Angriff auf die Ukraine hat vor über zwei Jahren in Europa für einen Rüstungsboom gesorgt, von dem auch Rheinmetall profitierte. Im Zuge des Krieges ist Gabriel immer wieder mit bemerkenswert deutlichen Worten aufgefallen. Das Unternehmen ist mittlerweile auch Sponsor von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund.

Gabriel hatte erst Ende August seinen Rücktritt vom Chefposten des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp Steel erklärt. Hintergrund war ein Streit um den Kurs der Stahlsparte mit Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez. Für Rheinmetall seien Gabriels Kompetenzen im Bereich der Geopolitik „von höchstem Wert“, sagte Grillo. (lf, reuters)