Die Firma Laser Components mit Hauptsitz in Olching wurde als eines der wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen ausgezeichnet. Sie will ihr Gelände erweitern und hat bereits grünes Licht. Die innovative Technik rettet auch Leben.
Olching - Ein sogenannter Hidden Champion versteckt sich mit der Firma Laser Components in Olching. „Weil man unsere Produkte nicht im Laden kaufen kann, kennt uns kaum jemand. Aber fast jeder ist schon einmal mit ihnen in Kontakt gekommen“, sagt Geschäftsführer Sven Schreiber.
Das Unternehmen produziert und vertreibt Komponenten, die mit der Erzeugung, Formung und Reduktion von Licht zu tun haben. Es handele sich aber um einzelne Teile. „Bevor unsere Kunden etwas damit machen können, müssen sie noch viel darum herumbauen“, erklärt Schreiber. Er vergleicht das mit einem Motor: Damit dieser genutzt werden könne, müssten auch noch Karosserie, Reifen, Bremsen, Getriebe und Elektrik dazukommen.
In Olching produziert das Unternehmen drei Hauptprodukte. Zum einen beschichtet es Gläser so, dass sie je nach Einsatzgebiet ein bestimmtes Lichtspektrum reflektieren oder durchlassen. Sie bündeln und lenken mithilfe der Beschichtung das Licht. Diese Laseroptiken kommen etwa in der Medizin bei der Entfernung von Muttermalen und lebensbedrohlichen Tumoren oder in der Materialverarbeitung – beispielsweise beim Gravieren – zum Einsatz. Lasermodule, eine Art Laserpointer, wiederum können in der Industrie Schneidkanten oder in der Medizin beim Röntgen und bei einer Computertomografie die richtige Position des Patienten anzeigen. Zudem können die Module die Umgebung mithilfe von Laserlinien scannen.
Kameras erfassen, wie Gegenstände das Licht reflektieren und ein Computer kann daraus ein detailgenaues 3D-Modell zusammensetzen. Diese Technik wird beispielsweise am Meeresgrund bei der Reparatur von Pipelines angewendet. Ebenso entstehen in Olching Lichtwellenleiter, die via Glasfaser eine Laserleistung dorthin übertragen, wo sie gebraucht wird. Dadurch muss ein Lasergerät etwa bei Operationen nicht unmittelbar neben einem Patienten stehen.
Laser Components ist zwar ein internationales Unternehmen mit Werken in den USA und Kanada sowie Vertriebsniederlassungen in Schweden, Frankreich und Großbritannien. Der Hauptsitz mit 160 Mitarbeitern befindet sich aber seit Anfang der 90er-Jahre im Industriegebiet an der Werner-von-Siemens-Straße im Industriegebiet im Süden Olchings. „Wir haben dort mit den Autobahnen und dem nahen Flughafen eine fantastische Anbindung. Außerdem wohnen viele unserer Mitarbeiter in der Nähe“, sagt Geschäftsführer Schreiber.
Doch die Firma muss erweitern. Vor Kurzem hat das bayerische Wirtschaftsministerium Laser Components als eines der 50 wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen im Freistaat ausgezeichnet. „Die Lasertechnik hat inzwischen in fast allen Bereichen Einzug gehalten. Und wenn wir fünf bis zehn Jahre in die Zukunft schauen, wird der Bedarf weiter steigen“, erklärt Schreiber.
Im bestehenden Gebäude sei kein Platz mehr. Daher will Laser Components im Süden einen Neubau realisieren. Aktuell befinden sich dort Agrarflächen und ein Überschwemmungsgebiet (wie berichtet). „Wir haben uns im Vorfeld abgestimmt und von den verschiedenen Gremien positive Reaktionen erhalten.“ Derzeit erarbeite man mit einem Architekturbüro die Grundzüge für die Erweiterung und ermittle den Flächenbedarf. „Wir wollen eine Solaranlage auf dem Dach, moderne Baustoffe und eine Anbindung an den Bestand“, sagt Schreiber. Er freut sich, den Neubau genau für die Bedürfnisse von Laser Components konzipieren zu können.