Die knapp 190 Teilnehmer an der Jäger-Ski-WM am Tegernsee haben sich von den schlechten Witterungsverhältnissen nicht schrecken lassen. Die viertägige Veranstaltung war ein voller Erfolg – auch für die Tourismusregion.
Tegernseer Tal – Bei der Jäger-Ski-WM im Tegernseer Tal standen heuer eine Schweizerin und ein Deutscher auf dem Siegertreppchen. Unter den knapp 190 Teilnehmern setzte sich bei den Damen die Schweizerin Silvana Stecher durch, bei den Herren holte der Deutsche Frieder Motz den Weltmeistertitel. Gewinner war aber auch der lokale Tourismus. „Viele Jäger wollen zu anderen Jahreszeiten wiederkommen, um die attraktiven Angebote der Region zu nutzen“, freute sich Christian Kausch, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT), beim Galaabend.
Hälfte der Teilnehmer kommt aus der Schweiz
Die Jäger-Ski-WM gibt es seit 2011. Ausgetragen wird der Wettkampf in vier Alpenregionen: dem Montafon, wo er ins Leben gerufen wurde, im schweizerischen Silvaplana/St. Moritz, im Sarntal in Südtirol sowie – seit 2019 – auch am Tegernsee. Etwa die Hälfte der Teilnehmer kam aus der Schweiz. Weitere Teams und Einzelkämpfer reisten aus Österreich, Deutschland, Italien und Schweden an. Auch bei den hiesigen Jägern fand das Ereignis laut einer Pressemitteilung guten Anklang: Einige Einheimische aus den Landkreisen Miesbach und Tölz-Wolfratshausen waren mit von der Partie und bewiesen ihr Können.
Erstmals holt sich eine Frau die Ehrenscheibe
Das ambitionierte Großereignis richtet sich an alle Jäger, die auf der Piste eine ebenso gute Figur wie am Schießstand machen. Auf den Brettern stand die Jägerschaft nicht im Skianzug, sondern teils in einfallsreich zusammengestellter Jagdbekleidung. Der erste Wettbewerb fand am Schießstand der Gebirgsschützenkompanie Miesbach statt, am zweitem Wettkampftag ging es am Sonnenbichl auf die Piste. Während des Riesentorlaufs mussten die Teilnehmer zwei Mal anhalten und an Schießständen neben der Strecke Schüsse aus 50 Metern Entfernung auf Biathlonscheiben abgeben. Neben den neuen Weltmeistern Stecher und Moth hatte auch Benno Kurz aus der Schweiz Grund zur Freude. Er war der beste Schütze beim Jagdlichen Schießen. Die Ehrenscheibe wurde unter den sechs besten Schützen ausgeschossen. Hier gewann mit der Schweizerin Esther Schopfer zum ersten Mal eine Frau.
„Eine gute Chance für die Region“
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm führte den Teilnehmern vier Tage lang auch die kulinarische Seite des Landkreises vor Augen. Die Siegerehrung mit Preisverleihung fand im Rahmen eines Galaabends auf Gut Kaltenbrunn statt. TTT-Veranstaltungsleiter Peter Rie zeigte sich am Ende hochzufrieden. Trotz der schlechten Schneeverhältnisse sei es dank des Einsatzes des Christa-Kinshofer-Skizentrums und mit Hilfe des Skiclubs Montafon gelungen, am Sonnenbichl ein Skirennen in abgewandelter Form auszutragen. Für Geschäftsführer Kausch war die Veranstaltung „eine gute Chance für die Region, die Wintersaison mit hoher Wertschöpfung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu beleben und die entstandenen Freundschaften zu pflegen“. Er bedankte sich für Unterstützung bei Vereinen, Behörden und Partnern. Eine Neuauflage der WM im Jahr 2028 ist in Planung. Nächstes Jahr findet sie wieder in Silvaplana statt.
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