Porsche drosselt Produktion an deutschem Standort und dünnt beim Personal „deutlich“ aus
Porsche kämpft derzeit mit der Wirtschaftskrise, was sich auch beim Tochterunternehmen Porsche Leipzig bemerkbar macht. Dort soll die Produktion deutlich gedrosselt werden.
Stuttgart/Leipzig – Die derzeitige Krise der Automobilindustrie geht auch an Deutschlands Vorzeigeunternehmen Porsche nicht spurlos vorbei. Nachdem die Stuttgarter in den vergangenen Jahren, die ebenfalls durch Corona, Ukraine-Krieg und Halbleiterengpass von Krisen geprägt waren, noch vergleichsweise gut durchkamen, treffen die aktuellen Herausforderungen die VW-Tochter nun mit voller Wucht. Porsche hatte bereits angekündigt, allein in der Region Stuttgart 1.900 Stellen abbauen zu müssen und auch das Werk in Leipzig (Sachsen) bekommt die Auswirkungen zu spüren.
Die Porsche Leipzig GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Stuttgarter Porsche AG, wird aber oftmals schlicht als Standort des Konzerns bezeichnet, wenngleich das nicht ganz richtig ist. In der sächsischen Metropole werden derzeit die Modelle Panamera und Macan gefertigt, der Absatz schwächelt aber gewaltig. Wie zuerst die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtete, drosselt Porsche deshalb die Produktion und trennt sich von bestimmten Beschäftigten.
Porsche Leipzig: Schichtanpassungen und „deutliche“ Reduzierung der Leiharbeitskräfte geplant
Das Problem des schwächelnden Absatzes spüren derzeit alle Autohersteller und dadurch auch die Zulieferer in Deutschland. Viele reagieren mit Maßnahmen wie Schichtanpassungen, Kurzarbeit oder der Auflösung von Zeitarbeitsverträgen. Porsche hatte bereits im vergangenen Jahr die Verträge von hunderten Zeitarbeitern nicht verlängert und Audi hatte sich am Werk Neckarsulm (Baden-Württemberg) sogar von allen Leiharbeitern getrennt. Das blüht nun den Beschäftigten in Leipzig ebenfalls, da Porsche laut der LVZ die Anzahl der Leiharbeiter „deutlich“ reduzieren will.
Name | Porsche Leipzig GmbH |
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Gründung | 1999 |
Sitz | Leipzig, Sachsen |
Mutterkonzern | Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG |
Modelle | Panamera, Macan |
Mitarbeiter | rund 4.600 |
Wie im genannten Fall bei Audi bleibt die Stammbelegschaft von Porsche in Leipzig – der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben dort rund 4.600 Menschen – bei der Maßnahme außen vor. Allerdings wird sich unter Umständen auch für sie einiges ändern, da ab Sommer die Karosseriefertigung des kleineren Porsche-SUV Macan auf eine Schicht und im Herbst Bereiche wie Montage und Lackiererei von derzeit drei auf zwei Schichten umgestellt werden sollen. Im vergangenen Jahr hatte Mercedes-Benz eine Schicht in einem deutschen Werk gestrichen und 1.200 Leiharbeiter entlassen.
Neuaufstellung und Stellenabbau bei Porsche – Werk Leipzig vorerst außen vor
Am 21. Mai hatte Porsche am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung die bereits angekündigte Neuaufstellung und den Stellenabbau konkretisiert. Neben dem Abbau von 1.900 Stellen in der Region Stuttgart, in Zuffenhausen und in Weissach, sollen demnach bis 2029 weitere 2.000 Stellen entfallen. Die Tochtergesellschaft Porsche Leipzig soll davon zwar bislang außen vor bleiben, die nun ergriffenen Maßnahmen sind aber offenbar Teil dieses Programms.