Trauer um Adi Wirth - einen Wegbereiter des Veranstaltungsforums

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Das Kloster Fürstenfeld © mm

Er war Kommunalpolitiker mit Herz und hat dazu beigetragen, dass das Veranstaltungsforum Fürstenfeld entstanden ist. Nun trauert Bruck um Adi Wirth.

Fürstenfeldbruck - Adi Wirth war ein echter Brucker. Im Oktober 1928 am Niederbronner Weg geboren, blieb er seiner Heimatstadt nicht nur ein Leben lang treu, sondern prägte sie als Kommunalpolitiker maßgeblich mit. Nun trauert die Stadtgemeinschaft um ihren früheren Zweiten Bürgermeister.

Nach dem Abitur 1948 absolvierte Wirth ein einjähriges Praktikum bei der Firma Sitzmann, einem der größeren Brucker Bauunternehmen. Im Anschluss zog er in Rekordzeit das Studium zum Diplomingenieur durch. Seinen früheren Berufswunsch Pilot hatte er da schon längst aufgegeben, trotz abgeschlossener Segelflugausbildung.

Im Konstruktionsbüro einer Münchner Firma plante er Brücken - auch im Ausland -, Industriebauten und öffentliche Gebäude, viele davon für die Bundesbahn. 1965 wurde er ins Lehramt berufen, ab 1978 war er Professor an der damaligen Fachhochschule München.

Trotz seines anspruchsvollen Berufslebens fand Adi Wirth genug Zeit und Kraft, sich in seiner Heimatstadt zu engagieren. 37 Jahre saß er für die Freie Wählergemeinschaft im Stadtrat, davon 18 Jahre als Zweiter und Dritter Bürgermeister. Als Preisrichter in der Gestaltungs-Jury trug er dazu bei, dass aus dem Kloster Fürstenfeld das Juwel Veranstaltungsforum wurde. Auch das Erholungsgebiet Pucher Meer würde es ohne Adi Wirth vielleicht nicht geben. Im damaligen Erholungsförderverein drängte er darauf, dass die Stadt und zum Teil der Bezirksfischereiverein das Gelände erwarben.

Fischen war sein Hobby

Fischen war Adi Wirths große Leidenschaft. Er kannte das Pucher Meer und die Amper wie seine Westentasche, wusste, wo der Hecht stand und wo man nachts Aale fangen konnte. Für seine Anglerfreunde war er eine verlässliche Köder-Quelle - er hatte immer genug Würmer dabei, um welche abgeben zu können.

Das Fliegen, das er ja gelernt hatte, praktizierte er dagegen nie als Hobby. Nur manchmal fuhr er zu einem Flugplatz und schaute zu, wie Segelflieger in die Luft gezogen wurden. In Bruck erkannte man den Träger der Goldenen Bürgermedaille schon von weitem an seinem roten Porsche – seit 1968 fuhr er keine andere Marke. Auch zu ihrer Hochzeit und in den Urlaub düsten er und Ehefrau Edith im Sportflitzer.

Gesellig und doch ruhig, ein leidenschaftlicher Gartler, ein Familienmensch, der für seine drei Kinder, die vier Enkel und den Urenkel alles tat - so wird Adi Wirth seinen Lieben in Erinnerung bleiben. Er wurde 96 Jahre alt.

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